Berset plädiert für multilaterales System

Um die Nachhaltigkeitsziele der Uno bis 2030 noch zu erreichen, müssen Politik, Wissenschaft und der Privatsektor besser zusammenarbeiten. Dies sagte Bundespräsident Alain Berset in seiner Rede am Uno-Nachhaltigkeitsgipfel am gestrigen Montag in New York.
Die Staaten hätten sich 2015 verpflichtet, "unermüdlich zu arbeiten" für die vollständige Umsetzung der Ziele bis 2030. "Also lassen Sie uns dies auch tun", sagte Berset.
Innerhalb weniger Jahre sei die globale Erwärmung von einem manchmal etwas abstrakten Konzept zu einer überwältigenden Realität geworden. "Die Folgen verstärken die Ungleichheiten, beeinträchtigen das globale Gleichgewicht, bedrohen die Stabilität, gefährden die Nahrungsmittelsicherheit und die Artenvielfalt, erhöhen die Umweltverschmutzung und führen zu Konflikten", mahnte der Bundespräsident.
Aus Sicht der Schweiz müssten die Zusammenarbeit verstärkt und die Kräfte gebündelt werden. "Wir brauchen Partnerschaften und ein starkes multilaterales System", sagte Berset.
Zusätzlich zu einer starken Uno erfordere die Agenda 2030 eine effektive, effiziente und transparente internationale Finanzarchitektur. Die Schweiz unterstütze die Reform der multilateralen Entwicklungsbanken, damit diese besser auf globale Herausforderungen wie Klima und Pandemien reagieren können.
Weiter sei die Schweiz der Ansicht, dass das Potenzial von Wissenschaft, Technologie und Innovation besser genutzt werden sollte. "Daten, Statistiken und wissenschaftliche Erkenntnisse sind eine grundlegende Basis für eine nachhaltige Entwicklung. Wir sollten dafür sorgen, dass sie näher an den politischen Prozess herangeführt werden", sagte der Bundespräsident.
Treffen mit Uno-Generalsekretär Guterres
Berset und Bundesrat Ignazio Cassis vertreten die Schweiz an den verschiedenen Uno-Treffen, die im Rahmen der Eröffnung der 78. Generalversammlung diese Woche in New York statt finden.
Für den Bundespräsidenten stand gestern ein bilaterales Treffen mit Uno-Generalsekretär Antonio Guterres an. Heute hält Berset die Rede in der Generaldebatte. An einer mit Spannung erwarteten Sicherheitsrats-Sitzung zur Lage in der Ukraine nimmt Berset am Mittwoch teil.
Bundesrat Cassis traf gestern in Ottawa die kanadische Aussenministerin Mélanie Joly, bevor er nach weiter nach New York reiste. Im Mittelpunkt der Sitzungen und bilateralen Treffen, an denen der Aussenminister teilnehmen wird, stehen der Krieg gegen die Ukraine, die Bekämpfung der Umweltverschmutzung sowie die Gewährleistung der Rechtsstaatlichkeit und des humanitären Völkerrechts.