Meloni zu Besuch in Kiew

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist heute zu einem Besuch nach Kiew gereist. Vor einem geplanten Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj fuhr Meloni in den Vorort Butscha, wo russische Truppen zu Beginn des Angriffskriegs vor einem Jahr Massaker an Zivilisten verübt hatten. Zusammen mit Bürgermeister Anatolij Fedoruk besuchte sie dort die orthodoxe Kirche, wie die italienische Regierung mitteilte. Begleitet von Generalstaatsanwalt Andrij Kostin legte sie Blumen im Gedenken an die Opfer nieder.
Danach besichtigte Meloni den Vorort Irpin und sah dort die Schäden der russischen Bombenangriffe. "Selber hierher zu kommen, ist etwas anderes, man muss es sehen", sagte Meloni dem italienischen Fernsehsender RAI. Die erste Reise Melonis nach Kiew war schon länger erwartet worden. Am Montag war sie in Warschau mit Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki und Präsident Andrzej Duda zusammengetroffen. Sie hatte nach Angaben ihres Amtssitzes auch mit US-Präsident Joe Biden nach dessen Rückkehr aus Kiew telefoniert.
Meloni hatte sich schon im Wahlkampf 2022 für die Ukraine stark gemacht. Dagegen taten sich ihre beiden Koalitionspartner - Matteo Salvini von der rechten Lega und Silvio Berlusconi von der konservativen Forza Italia - immer wieder mit prorussischen Äusserungen hervor.