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25.10.22 | Europa

Viele Baustellen für künftigen Premier Sunak

Rishi Sunak, ehemaliger Finanzminister von Großbritannien, winkt, als er die Parteizentrale der Konservativen Partei verlässt. (Foto: David Cliff/AP/dpa)

Das Vereinigte Königreich bekommt am Dienstag seinen dritten Premierminister in wenigen Monaten. Ex-Finanzminister Rishi Sunak soll am späten Vormittag von König Charles III. formell mit der Regierungsbildung betraut werden, wie Downing Street am Montagabend mitteilte. Die Konservative Partei hofft nun, dass Sunak nach der skandalumwitterten Zeit von Boris Johnson und der kurzen chaotischen Amtszeit von Liz Truss die Kurve kriegt und wieder in ruhiges Fahrwasser führt. Doch auf den jüngsten Premierminister seit mehr als 200 Jahren warten gewaltige Aufgaben.

"Sunak erbt eine alptraumhafte Suppe politischer und wirtschaftlicher Düsternis: eine gespaltene Partei, seit zwölf Jahren an der Regierung, offenbar süchtig nach internen Streitereien, düstere öffentliche Finanzen, steigende Preise und einen Krieg in Europa", kommentierte die BBC.

Zuvor wird die amtierende Premierministerin Truss auf den Tag genau sieben Wochen nach ihrem Amtsantritt von Charles offiziell entlassen. Truss hatte mit radikalen Steuerreformen die Finanzmärkte in heftige Turbulenzen gestürzt - sie musste daraufhin auch auf parteiinternen Druck hin zurückrudern.

Der 42-jährige Sunak war am Montag von seiner Partei zum Vorsitzenden und damit künftigen Premier gekürt worden. Er war der einzige Abgeordnete, der auf die erforderliche Zahl von mindestens 100 Unterstützern in der Tory-Fraktion kam. Seine einzige Konkurrentin Penny Mordaunt, Ministerin für Parlamentsfragen, zog ihre Bewerbung zurück. Damit war klar, dass mit Sunak erstmals ein indischstämmiger Politiker und gläubiger Hindu in die Downing Street einzieht.

Vor der berühmten Tür mit der Nummer 10 will er sich gegen 12.35 Uhr (MESZ) an die Nation wenden. Sunaks Erfolg sei das bemerkenswerteste politische Comeback der modernen Geschichte, kommentierte der Sender Sky News. Der verheiratete Vater zweier Töchter hatte noch im Sommer die parteiinterne Wahl gegen Truss verloren.