Genfer Forscher beobachten Explosion eines toten Sterns, © PITRIS / GETTY IMAGES / ISTOCK (AUSSCHNITT)
 PITRIS / GETTY IMAGES / ISTOCK (AUSSCHNITT)
  • Schweiz

Genfer Forscher beobachten Explosion eines toten Sterns

Genfer Forscherinnen und Forscher in einer etwa zwölf Millionen Lichtjahren entfernten Galaxie eine aussergewöhnliche Entdeckung gemacht.

24.04.2024

Zum ersten Mal haben sie eine Explosion eines toten Sterns, eines sogenannten Magnetars, ausserhalb der Milchstrasse beobachtet.

Als die Universität Genf im November 2023 Daten des Weltraumteleskops Integral über einen starken Gammastrahlenausbruch in der Galaxie M82 erhielt, wussten die Forschenden sofort, dass es sich um eine besondere Entdeckung handelte. Dies teilte die Universität Genf heute mit.

Beim entdeckten Ausbruch von Gammastrahlen, einem sogenannten Riesenflare, handelt es sich um die erste sichere Bestätigung eines Magnetar-Flares ausserhalb der Milchstrasse, wie das an der Entdeckung beteiligte internationale Forschungsteam in einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie zeigte.

Das könnte laut den Forschenden helfen, mehr über diese astronomischen Objekte herauszufinden. Denn Magnetare sind eine relativ neue Entdeckung in der Astronomie.

Sonne in einer Kugel von der Grösse Genfs

Üblicherweise endet das Leben von Sternen in einer Supernova. Nach dieser gewaltigen Explosion bleiben manchmal die kollabierten Kerne der Sterne, die sogenannten Neutronensterne, übrig. Sie sind klein aber extrem dicht.

"Neutronensterne sind sehr kompakte stellare Überreste, in die mehr als die Masse der Sonne in eine Kugel mit der Grösse des Kantons Genf gepackt ist. Sie rotieren schnell und haben starke Magnetfelder", erklärte der an der Studie beteiligte Genfer Forscher Volodymyr Savchenko in der Mitteilung der Universität Genf. Einige junge Neutronensterne haben besonders starke Magnetfelder, mehr als 10'000 Mal so stark wie typische Neutronensterne. Diese werden Magnetare genannt.

Die neue Entdeckung eines Magnetars in der Galaxie M82 bestätige, dass es sich bei Magnetaren wahrscheinlich um junge Neutronensterne handle, sagte Savchenko. Die Astronominnen und Astronomen würden nun die Suche nach weiteren extragalaktischen Magnetaren fortsetzen.