Alcaraz schreibt Grand-Slam-Titel Geschichte, © Keystone / EPA / Mohammed Badra
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Alcaraz schreibt Grand-Slam-Titel Geschichte

Der Spanier Carlos Alcaraz schreibt Geschichte und gewinnt mit gerade mal 21 Jahren schon sein drittes Grand-Slam-Turnier.

10.06.2024

Im Final des French Open ringt er Alexander Zverev 6:3, 2:6, 5:7, 6:1, 6:2 nieder.

Am Ende ist es im Stade Roland-Garros wie meist in den letzten 30 Jahren. Es ertönte die spanische Nationalhymne. Seit 1993 haben die Iberer nicht weniger als 20 Mal das French Open gewonnen, nicht nur dank Rafael Nadal, sondern auch Sergi Bruguera, Carlos Moya, Albert Costa, Juan Carlos Ferrero und nun dessen aktueller Schützling Carlos Alcaraz triumphierten in Paris.

Erst seit einem Monat 21 Jahre alt ist Alcaraz nun der jüngste Spieler der Geschichte, der auf allen drei Belägen Grand-Slam-Turniere gewonnen hat. Nach dem US Open 2022 (Hartplatz) und Wimbledon im vergangenen Jahr (Rasen) behielt er auch in seinem dritten Major-Final die Oberhand. Vor dem Turnier war von der offensten Ausgangslage seit vielen Jahren die Rede, am Ende gab es aber einen absolut logischen Sieger.

Zweifel vor dem Turnier überwunden

"Ich habe im letzten Monat viel gekämpft mit meinem Arm, hatte viele Zweifel", gab Alcaraz bei der Siegerehrung zu. Gerade noch rechtzeitig genesen hatte er am Ende noch die Energie, um sich sowohl im Halbfinal gegen die neue Nummer 1 Jannik Sinner als auch im Final gegen Alexander Zverev in fünf Sätzen und über vier Stunden durchzusetzen.

Eindrücklich war dabei einmal mehr die mentale Stärke und Entschlossenheit des jungen Mannes aus Murcia. Alcaraz steckte eine Schwächephase am Ende des dritten Satzes weg. Er führte 5:2, ehe er fünf Games in Folge verlor. Der Spanier litt, musste sich erst am linken, dann am rechten Oberschenkel behandeln lassen, behielt aber die Nerven und konnte sich sogleich wieder fokussieren.

Der Final war von der Taktik geprägt und nicht immer hochklassig, da selten beide Spieler ihr bestes Tennis zeigten. Beide konnten die Strapazen der vergangenen Tage nicht ganz kaschieren und liefen auf dem Zahnfleisch.

Alcaraz für Offensive belohnt

Zverev hatte auf dem Weg in den Final so lange auf dem Platz gestanden wie nie ein Spieler zuvor in Paris und bezahlte am Ende den Preis für diese Anstrengungen. Den vierten Satz verlor er 1:6, im fünften präsentierte er Alcaraz das erste Break zum 1:2 mit zwei verschlagenen einfachen Volleys, einem Doppelfehler und einem mit der Rückhand praktisch auf dem Präsentierteller.

Alcaraz hingegen suchte, wie man es von ihm kennt, in den entscheidenden Phasen den Weg nach vorne, ergriff resolut die Initiative, riskierte viel und wurde dafür belohnt.

Für Alexander Zverev, der sich als äusserst fairer Verlierer zeigte, ist die knappe Niederlage hingegen sehr bitter. Wie schon in seinem ersten Grand-Slam-Final am US Open 2020 verlor er in fünf Durchgängen (damals nach 2:0-Satzführung), und die Zukunft wird gegen deutlich jüngere Spieler wie Alcaraz und Sinner nicht einfacher.