Armee-Orientierungstag für Frauen wird positiv aufgenommen
Die Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz, Feuerwehr und der Verband Militärischer Gesellschaften Schweiz begrüssen es, wenn junge Frauen künftig obligatorisch am Orientierungstag für einen Dienst in der Armee teilnehmen.
16.01.2025
Der Bundesrat hat eine Vernehmlassungsvorlage dazu bestellt. Der Verband Militärischer Gesellschaften Schweiz (VMG) kämpfe schon seit Jahren für dieses Anliegen, das 2018 noch knapp gescheitert sei, erklärte VMG-Präsident Stefan Holenstein am Mittwoch auf Anfrage. Das sei ein Meilenstein. Dank einem obligatorischen Orientierungstag könnten sich Frauen endlich umfassend und gebührend über die sicherheits- und armeepolitischen Belange der Schweiz informieren.
Für die Armee sei es eine Chance, weil damit der heute immer noch sehr tiefe Frauenanteil am Armee-Gesamtbestand von rund 1,4 Prozent substanziell erhöht werden könnte. "Denn es dürften dank dem Orientierungstag mehr überzeugte Frauen in Zukunft ins Militär gehen", so Holenstein. Zudem werde die Armee dank mehr gut qualifizierten und motivierten Frauen auch durchmischter.
Auch die Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz, Feuerwehr begrüsst laut Alexander Krethlow die Einführung eines obligatorischen Orientierungstages für Frauen. Aufgrund der Chancengleichheit sei es gut, dass auch junge Frauen am Orientierungstag umfassend informiert würden, hiess es auf Anfrage.
Die Regierungskonferenz zeigte sich in einer Mitteilung allerdings "irritiert und enttäuscht", dass sich der Bundesrat nicht für ein neues Dienstpflichtmodell ausgesprochen hat. "Damit dürften sich die Bestandesprobleme in Armee und Zivilschutz weiter akzentuieren", hiess es.