Auf der Bündner Herbstjagd wird auf Wölfe geschossen
Bündner Jäger können auf der nächsten regulären Hochjagd im Herbst unter bestimmten Voraussetzungen neu auch Wölfe erlegen. Die Grünröcke sollen damit die Wildhut bei der Regulation der Grossraubtiere unterstützen.
"Jägerinnen und Jäger werden nur einbezogen, wenn ein ganzes Rudel zum Abschuss freigegeben ist", sagte Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei heute Montag auf Anfrage zu einem Bericht der "Südostschweiz".
Zudem dürften auf der Hochjagd nur Jungtiere erlegt werden. Allenfalls würde die Jägerschaft auch bei Abschüssen von Einzelwölfen eingesetzt.
Welche Abschussgesuche er beim Bund einreichen will, wird der Kanton Graubünden voraussichtlich im August bekannt geben. Um eine Lizenz für den Abschuss von Wölfen zu bekommen, müssen Patentjägerinnen und -jäger einen Instruktionsabend besuchen.
Herbstjagd soll Hirschjagd bleiben
Zu einer eigentlichen Wolfsjagd durch die Jagenden wird es laut dem kantonalen Verantwortlichen für Grossraubtiere aber nicht kommen. Die herbstliche Hochjagd soll eine Jagd auf Schalenwild bleiben, also auf Hirsch, Reh und Gams. "Die Jägerschaft wird die Behörden bei der Wolfsregulation unterstützen", erklärte Puorger.
Eine Pirsch auf Wölfe durch Jagende ist in Graubünden nicht komplett neu. Letztes Jahr wurden diese bei der sogenannten Sonderjagd, einer kurzen Nachjagd im Frühwinter, erstmals beigezogen. Allerdings gelang es keinem der 435 Grünröcke eines der Grossraubtiere zu schiessen. Ungünstiges Wetter und Einsprachen von Umweltorganisationen schränkten damals die Jagd auf Wölfe stark ein.
"Ein Fazit zum Einbezug der Sonderjagd zur Wolfsregulation kann somit noch nicht gezogen werden", erklärte Puorger. Vorerst läuft die Wolfsjagd durch die Jägerschaft denn auch nur als Pilotversuch, befristet bis ins kommende Jahr.