Ausserrhoder Kulturpreis geht an Gisa Frank
Frank sei seit Jahren professionell, charismatisch und unter Einbezug einer breiten Bevölkerung künstlerisch tätig.
Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden verleiht Gisa Frank den kantonalen Kulturpreis. Damit zeichnet er das Werk einer Choreografin und Tanzschaffenden aus, die seit vielen Jahren professionell, charismatisch und unter Einbezug einer breiten Bevölkerung des Kantons künstlerisch arbeitet, heisst es zur Begründung. Gleichzeitig wird in diesem Jahr zum zweiten Mal der kulturelle Anerkennungspreis verliehen. Er geht an den Chorwald.
Die Preise werden im Rahmen einer öffentlichen Feier am 8. November in Heiden überreicht.
Die Kulturpreisträgerin 2024 Gisa Frank wurde 1960 geboren und ist in Süddeutschland sowie am Bodensee im Thurgau aufgewachsen. Seit 1988 lebt sie in Rehetobel. Gisa Frank, ausgebildet in zeitgenössischem Tanz, performativen Bewegungsformen und Körperarbeit, ist im Kanton Appenzell Ausserrhoden seit mehr als zwanzig Jahren aktiv. Grosse Gruppen zu bewegen und für und mit diesen zu choreografieren ist im Laufe der Zeit zu ihrem Markenzeichen geworden. Dies kommt in vielfältigen Zusammenhängen zum Tragen: Ihre Projekte zeichnen aus, dass sie auf den Ort ein und meistens aus den Sälen hinaus in die Landschaft zwischen Bodensee und Säntis gehen. Sie arbeitet mit Laien und Profis und am liebsten mit ganzen Menschenansammlungen, verbindet dabei Musik, Tanz und Bild. So war Gisa Frank unter anderem massgeblich am Festspiel "Der dreizehnte Ort" in Hundwil beteiligt und bewegte die Geschichte des Kantons, in diesem Fall das 500-Jahr-Jubiläum des Beitritts zur Eidgenossenschaft. Mit ihren Landschaftsperformances und Bühnenproduktionen lotet sie auf ihre ganz eigenwillige Art Grenzen aus, nimmt gesellschaftliche Themen auf und beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Gras als Haar der Erde.
Der Kulturpreis würdigt das Werk einer Künstlerin, die seit vielen Jahren professionell, charismatisch und unter Einbezug breiter Bevölkerungskreise des Kantons künstlerisch arbeitet und damit den Zugang zum zeitgenössischen Tanz ermöglicht. Darüber hinaus macht sie sich für den Tanz im Allgemeinen stark, sei es durch die Gründung der IG Tanz Ost, die Schaffung des Festivals Tanz Plan Ost, ihre stetige Lobbyarbeit oder die Unterstützung regionaler Tanzschaffenden. Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden würdigt Gisa Frank für ihr kontinuierliches, leidenschaftliches und gehaltvolles Schaffen nahe an den Menschen und zeichnet sie mit dem mit 25'000 Franken dotierten Kulturpreis aus.
Kultureller Anerkennungspreis für den Chorwald
Zur Verdankung besonderer Verdienste in den Bereichen Vermittlung, Pflege und Förderung der Kultur in und von Appenzell Ausserrhoden kann der Regierungsrat einen Anerkennungspreis sprechen. Er soll – ergänzend zum kantonalen Kulturpreis – gerade auch diesen unersetzlichen Tätigkeitsbereichen eine Sichtbarkeit verleihen.
Der Chorwald ist der zweite Träger des mit 10'000 Franken dotierten Ausserrhoder Anerkennungspreises. Das Chorsingen hat in Appenzell Ausserrhoden Tradition und bringt eine breite Öffentlichkeit dazu, sich kulturell zu betätigen. Oftmals vermögen einzelne professionelle Musikschaffende wie Jürg Surber, der langjährige Dirigent des Chorwalds, die Chöre mit Begeisterung und Sachverstand zu motivieren. Der diesjährige Anerkennungspreis des Kantons steht also auch stellvertretend für dieses grosse Engagement, das andere Chöre im Kanton an den Tag legen.