Automodelle werden aus dem Programm genommen
Neue EU-Regeln bedeuten des Aus für gewisse Automodelle. Die Anpassung lohne sich nicht, heisst es bei den Herstellern.
Wegen neuer EU-Regeln für die Cyber-Sicherheit in Neuwagen nehmen mehrere Hersteller Modelle aus dem Programm.
Volkswagen stellt den Kleinwagen Up und den Transporter T6.1 ein, Porsche will Macan, Boxster und Cayman in der bisherigen Verbrennergeneration nur noch für den Export bauen, wie die Hersteller mitteilen.
Die neuen Regeln gelten ab 7. Juli, bestellen lassen sich die Modelle nicht mehr. Alle Fahrzeuge, die man noch bis zum Stichtag bauen könne, seien schon verkauft, hiess es bei den Herstellern. Auch Audi, Renault und Smart lassen ältere Modelle vor dem Stichtag auslaufen.
VW-Markenchef Thomas Schäfer begründete den Schritt mit dem hohen Aufwand, den man betreiben müsste, um das Auto an die neuen Regeln anzupassen. "Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren", sagte Schäfer. "Das wäre schlichtweg zu teuer." Nach Einschätzung von Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach würden die Kosten pro Modell bei mehreren Millionen Euro liegen. Auch Porsche und Volkswagen Nutzfahrzeuge verwiesen auf die neuen EU-Regeln.
Für neu entwickelte Modelle gelten die strengeren Anforderungen bereits seit Mitte 2022, für Alt-Modelle gab es eine zweijährige Übergangsfrist, die jetzt ausläuft. Danach müssen die Hersteller nachweisen, dass es schon bei der Entwicklung der Fahrzeuge ein zertifiziertes Managementsystem zur Abwehr von Hackangriffen gab. Das sei gerade bei sehr alten Modellen nachträglich schwer zu machen, sagt Autoexperte Bratzel. Angesichts einer oft nur noch geringen Restlaufzeit der Modelle würde sich dieser Aufwand kaum auszahlen.