Beben am Mount Everest - Mehr als 90 Tote, © EPA/SUNIL SHARMA
 EPA/SUNIL SHARMA
  • Welt

Beben am Mount Everest - Mehr als 90 Tote

Ein Erdbeben der Stärke 6,8 hat zahlreiche Himalaya-Berge wie den Mount Everest und angrenzende Gebiete erschüttert.

07.01.2025

In der chinesischen Region Tibet, in der das Epizentrum lag, sind mindestens 126 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden mindestens 188 Menschen verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Mehr als 1000 Häuser seien beschädigt worden. Im Staatssender CCTV war die Rede von vielen eingestürzten Häusern in der Nähe des Epizentrums.

Das Beben ereignete sich demnach im Kreis Tingri, der auf der Nordseite des Mount Everests liegt, etwa 400 Kilometer westlich der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Laut Xinhua leben in 20 Kilometern Umkreis um das Epizentrum etwa 6900 Menschen, der Kreis Tingri hat laut offiziellen Angaben 61'000 Einwohner. Die Pekinger Zentralregierung sicherte der Region schnelle Hilfen zu. Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, bei den Rettungsarbeiten grösste Anstrengungen zu unternehmen, um die Zahl der Opfer gering zu halten.

Beben schreckte auch Menschen in Indien und Nepal auf

Die Erdstösse waren nicht nur in China, sondern auch in Nepal und im Norden Indiens zu spüren. In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu und anderen Teilen des Landes seien Menschen aus Furcht vor dem Einsturz ihrer Häuser auf die Strassen gelaufen, berichtete die Zeitung "The Himalayan Times". Zunächst war demnach unklar, ob auch in Nepal Menschen verletzt wurden.

Die Behörden versuchten, sich ein Bild von den Auswirkungen des Bebens zu machen, hiess es. Auch in Nordindien war das Beben lokalen Medien zufolge zu spüren.

Region wird häufig von Erdbeben getroffen

Auf Bildern und Videos in sozialen Medien waren mit Trümmern gesäumte Gehwege und teilweise eingestürzte Gebäude zu sehen, vor allem einstöckige.

Anders als die chinesischen Behörden, die für das Beben eine Stärke von 6,8 angaben, ermittelte die US-Erdbebenwarte (USGS) einen Wert von 7,1. Auch Nachbeben wurden registriert.

Die Region ist ein bekannter Ausgangspunkt für Expeditionen zum Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde. Jetzt im Winter sind aber normalerweise so gut wie keine Bergsteiger auf den höchsten Bergen der Welt unterwegs. Nach dem Beben schlossen die Behörden den dortigen Landschaftspark für Touristen. In Shigatse befindet sich zudem das historisch bedeutsame Tashilhunpo-Kloster.

Tibet sowie der gesamte südwestliche Teil Chinas, Nepals und Nordindiens werden häufiger von Erdbeben heimgesucht, die durch die Kollision der indischen und eurasischen tektonischen Platten verursacht werden.

Ein verheerendes Beben in der chinesischen Provinz Sichuan im Jahr 2008 forderte rund 70'000 Menschenleben. Im Jahr 2015 erschütterte ein weiteres starkes Beben die Region um Kathmandu in Nepal, wobei etwa 9000 Menschen ums Leben kamen und Tausende verletzt wurden. Auch das Basislager am Mount Everest wurde damals durch eine tödliche Lawine getroffen.