Das neue Jahr hat in vielen Teilen der Welt begonnen, © Keystone-SDA
Der Nachthimmel über Zürich funkelte kurz nach Mitternacht.  Keystone-SDA
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Das neue Jahr hat in vielen Teilen der Welt begonnen

Mit Glockengeläut, Schaumwein und da und dort einem Feuerwerk ist die Schweiz ins neue Jahr 2024 gestartet.

01.01.2024

Tausende Schaulustige strömten in Zürich zum Jahreswechsel an den See, um ein grosses Feuerwerk zu geniessen.

Während 15 Minuten erhellten rund 10'000 Raketen das Seebecken. Abgefeuert wurden sie von drei Booten auf dem Zürichsee. Der Verein "Silvesterzauber" erwartete im Vorfeld rund 150'000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Feuerwerke waren auch in Genf und kleineren Orten wie etwa Brunnen SZ, den beiden Rheinfelden AG und D und Schwarzsee FR geplant.

Kein Feuerwerk mehr gibt es seit 2021 in Bern. Dort strömen die Leute jeweils um Mitternacht auf dem Münsterplatz zusammen, um unter freiem Himmel auf ein gutes neues Jahr anzustossen. Auch in Basel war kein offizielles Feuerwerk geplant. In Luzern soll es am Neujahrsabend steigen.

Es gab auch Menschen, die sportlich ins neue Jahr stiegen: beispielsweise am Zürcher Neujahrsmarathon, bei dem der Startschuss am 1. Januar um 00:00 Uhr fiel.

Ausgelassene Feiern und schwere Zwischenfälle in der Silvesternacht in Deutschland

In ganz Deutschland haben die Menschen das neue Jahr begrüsst. Millionen feierten friedlich und ausgelassen - doch schon am Silvesterabend kam es auch zu schweren Zwischenfällen. In Koblenz starb ein 18-Jähriger bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers. Besonders in Berlin musste die Polizei schon vor Mitternacht zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, die Einsatzkräfte hatten dem Jahreswechsel besonders angespannt entgegengeblickt.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner kündigte am Sonntagabend ein hartes Vorgehen bei Randale an. "Heute ist die Nacht, wenn's denn notwendig ist, die Nacht der Repression, wo der Rechtsstaat sich versuchen wird, durchzusetzen", sagte der CDU-Politiker beim Besuch einer Polizeiwache in Berlin-Neukölln. In der Silvesternacht vor einem Jahr hatte es bundesweit Ausschreitungen und Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte gegeben, besonders betroffen war Berlin.

Böller, Molotowcocktails, Festnahmen

Schon Stunden vor Mitternacht kam es zu einem Zwischenfall in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte mit Hunderten Beteiligten. Nach Angaben der Polizei wurden aus einer Gruppe von rund 500 Menschen Böller geworfen. Die Polizei habe die Gruppe am Neptunbrunnen auseinandergetrieben und auf Feuerwerk kontrolliert, teilte die Polizei auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) mit. "Aus einer ca. 200-köpfigen Gruppe, die sich an den Rathauspassagen aufhielt, wurden unsere Einsatzkräfte mit Pyro beschossen", hiess es weiter.

In Neukölln erwischten Polizisten mehrere Menschen dabei, wie sie aus Benzin und Glasflaschen elf Molotowcocktails bauten. Neun Verdächtige seien dabei festgenommen worden hiess es in der Nacht zum Montag. Im gesamten Stadtgebiet seien bis kurz vor Mitternacht mehr als 100 Menschen wegen gefährlicher Böllerei oder anderen Verstössen vorläufig festgenommen worden sagte eine Polizeisprecherin.

Mehr Verdächtige in Gewahrsam nach Kölner Terroralarm

Wegen des mutmasslich geplanten Terroranschlags am Kölner Dom waren die Sicherheitskräfte dort besonders wachsam. Der Polizeipräsident sagte bei einer Pressekonferenz am Sonntag, der mutmasslich geplante Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen. Es habe sich herausgestellt, dass der schon an Heiligabend in Gewahrsam genommene Tadschike Teil eines grösseren Netzwerkes sei. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, die etwa 1000 Polizisten, die an Silvester rund um den Dom im Einsatz seien, täten alles, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten. Die Polizei hatte Hinweise auf einen geplanten Islamisten-Anschlag auf den Kölner Dom erhalten, der sich auf Silvester bezog. Unter massivem Polizeischutz zelebrierte Kardinal Rainer Maria Woelki dann am Abend die gut besuchte Silvester-Messe. Rund um die Kathedrale blieb es nach Polizeiangaben am Abend zunächst ruhig.

Zurückhaltung in Hochwassergebieten

Für viele Menschen in den Hochwassergebieten fiel die Silvesterparty diesmal buchstäblich ins Wasser. Die Innenministerin des schwer getroffenen Bundeslandes Niedersachsen, Daniela Behrens, rief wegen der angespannten Hochwasserlage dazu auf, zurückhaltend mit Silvesterfeuerwerk umzugehen. Die Feuerwehren und Rettungsdienste seien genug beschäftigt, sagte die SPD-Politikerin in Verden.

Australien, China, Südkorea haben schon 2024

In weiten Teilen der Welt begann 2024 schon Stunden vor der deutschen Mitternacht. In Sydney erleuchtete vor der weltberühmten Kulisse von Harbour Bridge und Opernhaus um 14 Uhr MEZ eine Mega-Lichtershow den Himmel. Bis zum deutschen Abend war dann auch schon in Japan, Südkorea, Singapur, Taiwan, China, Indien und Dubai das Jahr 2024.

Schwere Unfälle mit privatem Feuerwerk

Trotz aller Warnungen kam es auch wieder zu schweren Unfällen mit Feuerwerk. In Koblenz endete das in einem Fall sogar tödlich: Ein 18-Jähriger starb am Sonntagabend beim Zünden eines Böllers, wie die Polizei mitteilte. Der junge Mann sei trotz Reanimation an den Folgen der Explosion gestorben. Die Ermittlungen zu den Umständen dauerten an. Die Polizei wollte zunächst keine weiteren Angaben zu dem Vorfall im Stadtteil Rübenach machen. Die Polizei rief abermals zum vorsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern auf.

Die Berliner Polizei teilte mit, ein 40-Jähriger habe beim Zünden einer Signalrakete im Ortsteil Kaulsdorf eine Hand verloren. Unmittelbar nach der Zündung sei die Rakete in seiner Hand explodiert. Bei einer Durchsuchung sei weitere Pyrotechnik bei ihm gefunden und beschlagnahmt worden.

Nach jahrelanger Corona-Pause wieder Höhenfeuerwerk in Berlin

Vor dem Brandenburger Tor in der Hauptstadt feierten bei der traditionellen Silvesterparty Zehntausende ausgelassen in das neue Jahr. Erstmals seit der Corona-Pandemie gab es wieder ein Höhenfeuerwerk. Etwa 45 000 Besucherinnen und Besucher waren trotz zeitweisen Regens und hohen Sicherheitsvorkehrungen zur ZDF-Silvesterparty gekommen. Laut Veranstalter war die Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule für 65 000 Menschen ausgelegt. Das ZDF übertrug die Party wieder live als Show mit dem Namen "Willkommen 2024". Für Stimmung sorgten etwa Ayliva, Luca Hänni und Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys.

Zehntausende auf den Strassen in Hamburg und Frankfurt

Auch in Hamburg starteten Zehntausende mit grossem Feuerwerk und Party ins neue Jahr 2024. Dicht gedrängt verfolgten die Menschen etwa an den Landungsbrücken das Silvester-Feuerwerk. Rund 8000 Besucher waren allein dorthin gekommen, wie ein Polizeisprecher um kurz nach Mitternacht sagte. An der Reeperbahn seien es 10 000 bis 15 000 Menschen, es strömten aber immer noch weitere nach. Auch in der Frankfurter Innenstadt wurde gefeiert - nach Angaben der Polizei vorerst friedlich. Natürlich seien auch wieder Böller und Raketen in Menschenmengen abgefeuert worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Die Beamten seien dagegen konsequent vorgegangen.

Ganzer Globus erst am 1.1. um 13 Uhr im neuen Jahr

Insgesamt dauert es 26 Stunden bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Amerikanisch-Samoa, das nur 220 Kilometer östlich von Samoa auf der anderen Seite der Internationalen Datumsgrenze liegt, wird das letzte Land sein - zwölf Stunden nach Deutschland. Um 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar folgen dann nur noch zwei unbewohnte Inseln.