Defizit in Appenzell Ausserrhoden weniger tief, © Kanton Appenzell Ausserrhoden
Der Ausserrhoder Finanzdirektor, Regierungsrat Hansueli Reutegger, und der Leiter des Finanzamts, Martin Walser Kanton Appenzell Ausserrhoden
  • Ostschweiz

Defizit in Appenzell Ausserrhoden weniger tief

Die Staatsrechnung 2024 von Appenzell Ausserrhoden schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 12,9 Millionen Franken ab. Im vergangenen September war ein Minus von 18,5 Millionen Franken erwartet worden.

28.03.2025

Die Staatsrechnung 2024 von Appenzell Ausserrhoden schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 12,9 Millionen Franken ab – rund 5,6 Millionen Franken weniger als im September 2024 noch erwartet. Das Ergebnis liegt zwar um 2,5 Millionen Franken unter dem Voranschlag, fällt aber angesichts der angespannten Ausgangslage besser aus als befürchtet. Wesentliche Gründe für das negative Ergebnis sind deutlich höhere Ausgaben im Bereich Gesundheit, insbesondere bei der Spitalfinanzierung (+8,7 Millionen Franken) sowie bei der Prämienverbilligung und den Ergänzungsleistungen zur AHV und IV. Demgegenüber konnten bei den Schulkosten Einsparungen von insgesamt 2,2 Millionen Franken erzielt werden.

Positiv entwickelten sich die Steuererträge bei natürlichen Personen, die mit 175,9 Millionen Franken um 4,5 Millionen Franken über dem Voranschlag und 3,1 Prozent über dem Vorjahr lagen. Rückgänge gab es jedoch bei den Gewinn- und Kapitalsteuern juristischer Personen (–3,8 Millionen Franken), was einem Minus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Erbschafts- und Schenkungssteuern fielen höher, die Grundstückgewinnsteuern hingegen tiefer aus. Aus der Verteilung der Bundeseinnahmen resultierte ein leichtes Minus von 0,5 Millionen Franken. Eine Ausschüttung der Schweizerischen Nationalbank blieb wie im Vorjahr aus und wurde bereits im Budget berücksichtigt.

Der Personal- und Sachaufwand lag leicht über dem Budget. So betrug der Personalaufwand 108,7 Millionen Franken (+0,2 Millionen Franken), der Sachaufwand 57,7 Millionen Franken (+1,8 Millionen Franken). Höhere Ausgaben fielen zudem bei Transferpositionen wie Energieförderung, Justizvollzug und dem innerkantonalen Finanzausgleich an. Positiv ins Gewicht fielen hingegen Aufwertungsgewinne bei Liegenschaften im Finanzvermögen in Höhe von 3 Millionen Franken.

Die Bruttoinvestitionen beliefen sich im Jahr 2024 auf 78,8 Millionen Franken, darin enthalten ein Darlehen von 32 Millionen Franken an den Spitalverbund AR. Den Ausgaben standen Investitionseinnahmen von 18,9 Millionen Franken gegenüber. Die Nettoinvestitionen lagen damit bei 59,8 Millionen Franken, leicht über dem Voranschlag (+0,9 Millionen Franken).

Der Bilanzüberschuss sinkt durch das Defizit auf 159 Millionen Franken. Die Finanzierungsrechnung weist einen Fehlbetrag von 66,3 Millionen Franken aus, der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei nur 8,6 Prozent. Die Nettoschuld I pro Kopf steigt auf 948 Franken. Die Staatsrechnung wird am 12. Mai 2025 vom Kantonsrat behandelt, wie der Kanton Appenzell Ausserrhoden heute mitteilte.