Ein Drittel der Arbeitnehmenden dauerhaft erschöpft, © PXHERE / Symbolbild
Die Arbeit führt bei einem Drittel der Befragten zu einer dauerhaften Erschöpfung. (Symbolbild) PXHERE / Symbolbild
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Ein Drittel der Arbeitnehmenden dauerhaft erschöpft

Nach der Arbeit noch private Sachen erledigen? Für ein Drittel der befragten Arbeitnehmenden ist das oft nicht mehr möglich.

29.11.2024

Der Anteil der dauerhaft Erschöpften ist mit rund einem Drittel aller Arbeitnehmenden auf einem Höchststand. Dies zeigt das "Barometer Gute Arbeit", das der Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse und die Berner Fachhochschule jährlich erheben.

Der Anteil der stark gestressten Arbeitnehmenden steige kontinuierlich und die Erschöpfung breite sich aus, teilte Travail.Suisse am heutigen Freitag an einer Medienkonferenz mit. Stress habe sich damit in den letzten Jahren als grösstes Problem der Arbeitswelt manifestiert.

Eine überwältigende Mehrheit von 84,2 Prozent der Arbeitnehmenden sei gelegentlich nach der Arbeit zu erschöpft, um sich noch um private oder familiäre Angelegenheiten zu kümmern. Für mehr als jeden und jede Dritte sei dies sogar oft oder sehr häufig der Fall, was für Travail.Suisse einer dauerhaften Erschöpfung gleichkommt.

Gesundheitliche Einschränkungen belasten
Das "Barometer Gute Arbeit " beleuchtete auch die Situation von Arbeitnehmenden mit gesundheitlichen Einschränkungen. Der Umfrage zufolge ist jede dritte Person von solchen Einschränkungen betroffen, rund die Hälfte von ihnen fühlt sich dadurch bei der Arbeit limitiert.

Auffällig sei dabei, dass selbst bei Arbeitnehmenden, die sich stark eingeschränkt fühlten, bei mehr als zwei Dritteln keine Anpassung der Arbeit oder des Arbeitsplatzes erfolgt sei, hielt Travail.Suisse fest. Als Folge davon beurteilen Arbeitnehmende mit einer gesundheitlichen Einschränkung die Qualität der Arbeitsbedingungen durchgehend schlechter als ihre gesunden Kolleginnen und Kollegen.

Mehr Weiterbildungsförderung
Positive Entwicklungen sind dagegen im Bereich der Weiterbildung festzustellen. So zeige sich bei der Weiterbildungsförderung ein stärkeres Engagement der Arbeitgebenden - allerdings mit grossen Unterschieden je nach Unternehmensgrösse und Beschäftigungsgrad der Arbeitnehmenden.

Insbesondere was die Anrechenbarkeit an die Arbeitszeit betreffe, seien Fortschritte erzielt worden. Nicht verändert hat sich gemäss Travail.Suisse hingegen der Anteil der Kostenübernahme durch die Arbeitgebenden. So erhalte fast die Hälfte aller Arbeitnehmenden keine oder nur eine teilweise finanzielle Unterstützung für ihre Weiterbildungsbemühungen.

"Es braucht eine Weiterbildungsoffensive, die Unterstützung bei den direkten und indirekten Kosten muss ausgebaut werden", forderte Adrian Wüthrich, der Präsident von Travail.Suisse.

Online-Umfrage mit 1400 Teilnehmenden
Für das "Barometer Gute Arbeit" wurden rund 1400 Personen zwischen 16 und 64 Jahren aus der erwerbstätigen Bevölkerung in der Schweiz online befragt.