Ein Eigentor verhilft Frankreich in die Viertelfinals
Frankreich steht an der EM in Deutschland in den Viertelfinals. Der Turnierfavorit setzt sich in Düsseldorf gegen Belgien 1:0 durch.
Ein Eigentor, das bereits neunte im Turnier, entschied die über weite Strecken wenig berauschende Partie in der 85. Minute. Der an sich ungefährliche, wohl als Hereingabe gedachte Schuss kam vom eingewechselten PSG-Stürmer Randal Kolo Muani.
Frankreich wahrte damit seine zehnjährige Ungeschlagenheit an Endrunden in der regulären Spielzeit und steht nach dem Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz vor drei Jahren wieder in den EM-Viertelfinals. Nächster Gegner des zweifachen Europameisters ist am Freitag in Hamburg Portugal, das sich gegen Slowenien im Penaltyschiessen durchsetzte.
Die Partie zwischen dem Weltranglisten-Zweiten (Frankreich) und dem -Dritten brachte nicht unerwartet wenig Spektakel. Die Franzosen, die in den Gruppenspielen nur zwei Tore - ein Eigentor und einen Penalty - schossen und primär mit dem "blauen Bunker" (L’Équipe) vor dem eigenen Tor überzeugten, waren über weite Strecken spielbestimmend, im letzten Drittel aber wiederum ohne grosse Durchschlagskraft. Die Belgier, die sich in der Gruppenphase ebenfalls schwer taten, konzentrierten sich aufs Verteidigen und Kontern.
Für die grösste Gefahr sorgten bei den Franzosen bis zum entscheidenden Eigentor Flanken und Weitschüsse. Marcus Thuram, der mit dem abermals glücklosen Antoine Griezmann und dem nach seinem Nasenbeinbruch augenscheinlich in seinen Bewegungen nach wie vor eingeschränkten Kylian Mbappé eine Dreiersturm bildete, verpasste das Tor mit zwei Kopfbällen aus guter Position (34./50. Minute). Aurélien Tchouaméni (39./49.), Mbappé (54./78.) und Griezmann (65.) mit Schüssen aus der Distanz.
Insgesamt 20-mal gingen die Franzosen in den Abschluss, nur zwei davon fanden den Weg aufs Tor. Belgien seinerseits hatte seinen besten Szenen mit schnellen Gegenstössen. Einen gefährlichen Schuss von Kevin de Bruyne parierte Mike Maignan (83.), einen Abschluss von Yannick Carrasco konnte Frankreichs Aussenverteidiger Théo Hernandez mit einer Grätsche nach einem Sprint gerade noch unterbinden. Dem Schuss Romelu Lukaku aus ungünstigem Winkel fehlte die Präzision, einen Freistoss von De Bruyne (24.) klärte Maignan unkonventionell.