Einigung bei Verhandlungen über Spitalsgehälter
Der Lohnstreit über Spitalsgehälter ist vorläufig beendet. Es gibt eine Einigung in Vorarlberg.
11.07.2024
Nach intensiven Gesprächen haben sich das Land Vorarlberg und die Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) mit dem Zentralbetriebsrat der Vorarlberger Landeskrankenhäuser und der Ärztekammer Vorarlberg über die Gehaltsanpassung in den Krankenhäusern geeinigt. Die Ergebnisse präsentierten Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher gemeinsam mit dem Kurienobmann der angestellten Ärzte, Hermann Blassnig, und dem Zentralbetriebsratsvorsitzenden Thomas Steurer heute im Landhaus.
Im Zentrum steht ein attraktives Karriere- und Entwicklungsmodell sowohl für Ärzte als auch für Pflegefachkräfte, das laut Mitteilung noch in diesem Jahr eingeführt wird. 2025 ist in einem zweiten Schritt eine Gesamtanpassung der Gehaltskurve für alle Berufsgruppen vorgesehen. Auch die Rahmenbedingungen für alle anderen Berufsgruppen, wie beispielsweise medizinisch-technische und therapeutische Dienste, Haustechnik, Küche oder Administration, werden verbessert.
Phase 1 des gemeinsam erarbeiteten Pakets soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Dazu gehört ein attraktives Karriere- und Entwicklungsmodell, das rund 50 zusätzliche Fachkarrierepfade ermöglicht. Neu ist laut Mitteilung des Landes Vorarlberg zudem, dass sich alle Fachärzte zehn Jahre nach Abschluss der Facharztausbildung mit der Gehaltsklasse 23 zu „Senior-Oberärzten“ entwickeln. Das neue Karrieremodell wird mit 1. November 2024 eingeführt. Ausserdem werden Einsprungdienste – das sind Dienste, die kurzfristig für erkrankte Kollegen übernommen werden müssen – künftig besser entlohnt.
Über den Sommer wird der Einreihungsplan für das Pflegepersonal an den Spitälern überarbeitet und an die neuen Anforderungen angepasst. Ziel sei es auch in der Pflege durchgängige Karriere- und Entwicklungsmodelle mit angepassten Gehältern zu etablieren: von Assistenzberufen bis zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege mit Fachführungsverantwortung.
Phase 2 beinhaltet eine Gesamtanpassung der Gehaltskurve für alle Berufsgruppen. „Speziell soll dabei auf die Anforderungen von Mitarbeitenden dienstplangeführter Abteilungen und Stationen eingegangen werden, die rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr ihren Dienst versehen und damit die Versorgung in Vorarlberg aufrechterhalten“, so Landesrätin Rüscher. Weil es dafür weitere Detailverhandlungen und in der Folge eine komplexe Änderung des Landesdienstrechts brauche, könne dieser Schritt nicht mehr vor der Landtagswahl erfolgen, werde aber unter der Voraussetzung einer Beteiligung an einer zukünftigen Regierungsbildung mit hoher Priorität in die Koalitionsverhandlungen eingebracht, betonte Landeshauptmann Wallner.