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Einigung um Lohn für Pflege im Krankenhaussektor

Der Lohnstreit beim Pflegepersonal in Vorarlberger Krankenhäusern ist beiseitegelegt. Ein Massnahmenpaket wurde vorgestellt.

13.09.2024

Nach den Verhandlungen über die Gehälter der Ärzteschaft war es ein zentrales Ziel, auch für das Pflegepersonal in den Vorarlberger Krankenhäusern ein attraktives Karriere- und Entwicklungsmodell zu erarbeiten, das den steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht wird. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentralbetriebsrat (ZBR) und der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) unter Einbezug des Stadtkrankenhauses Dornbirn wurde nun ein umfassendes Gehaltspaket für den Bereich der Pflege in den Spitälern geschnürt.

Bei der heutigen Präsentation im Landhaus zeigten sich Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrätin Martina Rüscher sowie ZBR-Vorsitzender Thomas Steurer erfreut, dass nach langen intensiven Verhandlungen in dieser Woche der entscheidende Durchbruch gelungen ist. In Summe wurde ein Paket mit mehr als zehn Millionen Euro für Ärzteschaft und Pflegefachkräfte geschnürt, die ersten Erhöhungen greifen ab November 2024.

Jährlich werden alleine in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern rund 91'000 PatientenInnen stationär betreut und 445'000 ambulante Frequenzen durchgeführt. Ein wesentlicher Pfeiler für die Versorgung der PatientInnen sind die über 2500 Pflegefachkräfte in allen Krankenhäusern Vorarlbergs.

Das nun vereinbarte Paket umfasst laut Mitteilung der Landespressestelle Vorarlberg zwei Phasen. In Phase 1 erfolgt in den kommenden Wochen eine ausbildungs- und kompetenzgerechte Zuordnung der teilweise neuen Berufsgruppen in das Gehaltsklassensystem, zudem werden wesentliche Aufgaben und Weiterbildungen entsprechend abgegolten, erläuterte Landesrätin Rüscher.

Der zentrale und wesentlichste Punkt sei dabei, dass zukünftig alle Berufsgruppen um eine Gehaltsklasse nach oben steigen werden. Weitere Anreize bietet das Zulagensystem für Praxisanleiter und zur Stärkung von Führungspositionen. Ebenso werden Fort- und Ausbildungen honoriert.

Die Gehaltsanpassung am Beispiel eines Beschäftigten, der seit zehn Jahren im Krankenhaus arbeitet und damit in der Gehaltsstufe 6 eingestuft ist (Brutto-Beträge):
- Gehobener Dienst Gesundheits- und Krankenpflege: + 2.400 Euro jährlich

- Gehobener Dienst Gesundheits- und Krankenpflege mit Spezialisierung zum Beispiel auf Intensivpflege: + 2800 Euro jährlich

Klar ist für die Landesregierung, dass es über diese Verbesserungen hinaus noch weiterer Massnahmen bedarf, deren Umfang und konkrete Umsetzung aber in der neuen Regierungsperiode erneut verhandelt werden müssen. Grundsätzlich beinhaltet die Phase 2 zwei zusätzliche neue Gehaltsstufen verbunden mit einer Gesamtanpassung der Gehaltskurve für alle Berufsgruppen sowie die Erhöhung des Sockelbetrags für Mitarbeitende mit geringem Einkommen.

Auch für ZBR-Vorsitzenden Steurer sei es wichtig, dass die Phase 2 in künftige Koalitionsverhandlungen eingebracht wird und somit Teil des neuen Regierungsprogramms werden soll. Es gehe darum, dass die beschlossenen und geplanten Verbesserungen letztlich allen in den Spitälern Arbeitenden zugutekommen.