Frau aus Schuttkegel im Bündner Südtal Misox gerettet
Im Süden Graubündens werden drei Personen vermisst. Zudem musste die Autobahn A13 wegen eines Erdrutsches gesperrt werden.
Eine Frau ist im Bündner Südtal Misox von Rettungskräften lebend aus einem Schuttkegel gerettet worden. Die Polizei geht von drei weiteren verschütteten Personen im Bündner Südtal aus.
Es ist gelungen, mindestens ein Leben zu retten, wie ein Polizist der Kantonspolizei Graubünden an einer Medienkonferenz in Roveredo sagte. Gestern Abend war es nach massiven Gewittern und Niederschlägen zu einer Hochwasserlage gekommen.
Der Einsatzraum der Einsatzkräfte erstrecke sich auf 20 Kilometer Länge. Ein Schuttkegel habe mehrere Häuser erfasst.
Die Polizei gehe davon aus, dass insgesamt vier Personen verschüttet wurden. Die Frau, welche gerettet wurde, sei in ein Spital überwiesen worden.
Die Einsatzkräfte vor Ort würde mit Helikopter und Drohnen weiter nach den drei vermissten Personen suchen, sagte der Polizist. Die Lage der vermissten Personen sei nicht bekannt.
Polizisten brachten sich in Gefahr
Eine Patrouille der Bündner Kantonspolizei hat gestern Abend im Bündner Südtal in den Fluten ein Fahrzeug verloren. Die Patrouille hielt nach einem heftigen Gewitter und einem Erdrutsch Ausschau nach Menschen oder Tieren, die in Gefahr sein könnten.
Dabei hätten sich die Polizisten selber in Gefahr gebracht, sagte William Kloter, Kommandant der Kantonspolizei Graubünden. Diese hätten dank reaktionsschnellem Handeln von Kameraden gerettet werden können. Sie hätten nur noch dem Dienstfahrzeug zuschauen können, wie es von den Fluten mitgerissen worden sei.
A13 gesperrt
In Misox ereignete sich gestern ein Erdrutsch, der zwischen Roveredo GR und Lumino (TI) im untersten Teil des Tals die Autobahn A13 in beide Richtungen unterbrach. Die A13 und die italienische Strasse H13 mussten zwischen San Vittore und dem Nordportal des San-Bernardino-Tunnels gesperrt werden. Die Zufahrt von Norden in Richtung Roveredo sei wegen der Sperrung nicht möglich, teilte die Kantonspolizei Graubünden mit. Die Strasse wurde teils stark zerstört, zeigen Bilder von RSI. Reisende aus Liechtenstein und der Region müssen deshalb über den Gotthardtunnel Richtung Süden fahren.