Golf-Europameisterschaften feierlich eröffnet
Vier Tage lang Spitzengolf und die Chance auf Siege.
23 Teams aus 17 Nationen kämpfen von Mittwoch bis Samstag auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg bei den zehnten European Team Shield Championships um Sieg und Ehre. Der gastgebende Golfverband Liechtenstein organisiert diese Europameisterschaften der aufstrebenden Golfnationen gemeinsam mit dem Golfclub Gams-Werdenberg, heisst es in einer Medienmitteilung. Die offizielle Eröffnungsfeier fand am Dienstagabend unter freiem Himmel statt.
Der Sommer zeigte sich am Dienstag zur Eröffnung der zehnten European Team Shield Championships von seiner besten Seite: Kaiserwetter im St. Galler Rheintal und im Fürstentum Liechtenstein, nur die leichte Brise, die die Fahnen der 17 teilnehmenden Nationen sowie der European Golf Association (EGA) über dem 18-Loch-Platz tanzen lassen könnten, wurde vermisst. Die 44 Athletinnen und 48 Athleten dürften nicht nur während der Proberunde sondern auch abends bei der Eröffnungszeremonie in ihren offiziellen Outfits etwas ins Schwitzen gekommen sein. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch tun, die Vorfreude auf die kommenden vier Tage Spitzengolf und die Chance, um Europameistertitel, Medaillen und Ehren zu kämpfen und sich mit Freunden aus anderen kleinen, aufstrebenden Golfnationen sportlich zu messen, überwog.
Für den Golfverband Liechtenstein (GVL) fällt die erstmalige Durchführung der European Team Shield Championships in ein Jubiläumsjahr, feiert man doch 2024 den 20. Geburtstag der ‘Wiedergeburt’ des Verbands und das zehnjährige Bestehen des Nationalteams. Zudem ist es die zehnte Austragung der Europameisterschaften der jungen, aufstrebenden Golfnationen. Für den Präsidenten des GVL, Peter Tinner, sind das gleich drei Gründe, die Veranstaltung zu organisieren: «Mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 war Liechtenstein bei jeder Austragung dabei, daher ist es an der Zeit, selbst einmal ein europäisches Turnier zu organisieren. Ich bin sehr stolz, dass wir als kleinstes Mitglied der EGA die European Team Shield Championships 2024 ausrichten dürfen.» Yves Hofstetter, Chairman des EGA Championship Committees, lobte am Dienstagabend die hervorragende Arbeit der Verantwortlichen in Gams und Vaduz und erklärte die 10. European Team Shield Championships für eröffnet.
Das Besondere an diesem Turnier sind nicht nur die vielen Jubiläen, sondern auch die Tatsache, dass nicht auf dem Territorium des gastgebenden und organisierenden Verbandes gespielt wird. Rolf Künzler, Präsident des Golfclub Gams-Werdenberg und damit Hausherr auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg, griff diesen Umstand bei der offiziellen Eröffnung auf: «Unser 18-Loch-Platz liegt sehr nahe an der Grenze zum Fürstentum Liechtenstein und unser Club pflegt eine sehr enge und freundschaftliche Partnerschaft mit dem Golfverband Liechtenstein. Wir sind stolz, dass unser Platz auch Heimplatz eines EGA-Verbandes ist.» Künzler und sein Team bringen bei der Organisation dieser ETSC zudem viel Erfahrung aus zehn Jahren LETAS ein.
Mit elf Damen- und zwölf Herrenmannschaften im Bewerb haben die European Team Shield Championships in diesem Jahr das bisher grösste Teilnehmerfeld. GVL-Präsident Peter Tinner freut sich, dass der ukrainische Verband sowohl ein Damen- als auch ein Herren-Team entsendet hat. Angesichts der weltpolitischen Lage keine Selbstverständlichkeit. Die anderen Verbände zeigen sich solidarisch, das Team aus der Ukraine ist bei der ETSC 2024 von der Teilnahmegebühr befreit.
Die Organisatoren zeigen sich auch mit der Umwelt solidarisch. Die European Team Shield Championships 2024 sind «plastic bottle free», dafür sind die Veranstalter eine Partnerschaft mit der Firma BWT eingegangen. Die Athletinnen und Athleten erhalten eine wiederverwendbare Trinkflasche, die sie auf dem Parcours an verschiedenen Wasserstationen auffüllen können.
Im Zentrum der Veranstaltung steht jedoch der sportliche Wettkampf. Und hier stellt sich die Frage nach den Favoriten. Die beiden Titelverteidiger Griechenland (Herren) und Polen (Damen) sind nicht am Start, dafür aber die beiden Runner-Ups des Vorjahres. Und diese Teams können durchaus zu den Favoriten gezählt werden. Die Herren aus Malta treten in Gams-Werdenberg mit vier Plus-Handicapper an – Andrew Borg, Nikolas Pitris, Laurens Schulze Doering und Oliver Stuart – weisen ein Mannschaftshandicap von +8,2 aus. Schulze Doering ist mit Handicap +3,4 der Spieler mit dem tiefsten Handicap des gesamten Turniers. Ein Spaziergang wird die ETSC 2024 für die Malteser allerdings nicht, denn das luxemburgische Team– Arnaud Castellana, Lenny Mines, Stefan Rojas, Nicolas Winady – besteht aus vier Plus-Handicappern, deren Vorgaben addiert sogar +9,7 ergeben.
Insgesamt finden sich im Herrenbewerb 21 Spieler mit einem positiven Handicap, das heisst, sie benötigen in der Regel weniger Schläge für eine Runde, als der Platz vorgibt. Erfeulich aus Sicht der Gastgeber: Mit Sebastian Schredt (+0,4) und Elias Schreiber (+0,9) gehören auch zwei Liechtensteiner zu diesem exklusiven Kreis.
Auch bei den Damen ist das sportliche Niveau hoch. Insgesamt zwölf Damen mit positivem Handicap stehen auf der Startliste, drei davon im Team der Türkei, das damit die Favoritenrolle übernimmt. Zumal die Türkinnen mit Deniz Sabmaz (+2,5) die auf dem Papier stärkste Dame im Feld in ihren Reihen haben. Aber auch die im Vorjahr zweitplatzierten Bulgarinnen, die mit Victoria Georgieva ebenfalls eine Plus-Handicapperin in ihren Reihen haben, sowie die Estinnen und die Luxemburgerinnen sind zu beachten. Die Liechtensteinerinnen mit Captain Anna Eggenberger (HCP 0) als Teamleaderin haben Aussenseiterchancen und hoffen auf den Heimvorteil.
Die jüngste Spielerin im Feld ist die Litauerin Ance Ermansone (geb. 23.11.2011), der jüngste Spieler ist der Ukrainer Savych Makar (geb. 12.6.2012).
Der sportliche Startschuss zu den diesjährigen European Team Shield Championships fällt am Mittwochmorgen, 31. Juli 2024, um 7 Uhr. Dann startet der erste Zweier-Flight der Damen ins Turnier – eine Liechtensteinerin (als Gastgeberin) und eine Bulgarin haben die Ehre, an diesem Sommermorgen als erste den jungfräulichen Platz zu betreten. Der erste Flight der Herren – ein Liechtensteiner und ein Malteser – schlägt um 10.50 Uhr ab. An diesem ersten Tag geht’s im Strokeplay-Modus darum, sich mit möglich niedrigen Scores für die Top 8 und damit fürs Matchplay-Tableau zu qualifizieren, um dann von Donnerstag bis Samstag um die Medaillen zu kämpfen.