Golubic und Stricker scheitern, © Keystone/SDA
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Golubic und Stricker scheitern

Die Schweizer Tennisprofis Dominic Stricker und Viktorija Golubic scheitern am US Open bereits in der Startrunde. Der Berner fällt im Ranking tief, zeigt sich aber zuversichtlich.

27.08.2024

Es war eine der grossen Wohlfühl-Geschichten des letzten Sportjahres: Der junge Schweizer Qualifikant Dominic Stricker ist auf bestem Weg, in der 2. Runde des US Open den Top-Ten-Star Stefanos Tsitsipas auszuschalten - und singt beim Seitenwechsel Whitney Houstons "I Wanna Dance With Somebody" mit. Zwölf Monate später ist diese Unbeschwertheit beim Berner verflogen, selbst die Rückkehr nach New York bringt die Magie nicht zurück.Das Los hatte es eigentlich gut gemeint mit Stricker (ATP 169), doch er konnte die Chance gegen den Argentinier Francisco Comesaña (ATP 108) nicht nutzen - im wahrsten Sinn des Wortes. Denn Möglichkeiten hatte der 22-jährige Schweizer genug, nach einem soliden Start verlor er jedoch fast alle wichtigen Punkte und damit die Partie in gut drei Stunden 6:4, 3:6, 6:7 (4:7), 3:6. Sowohl im zweiten als auch im dritten Satz hatte er mit einem Break geführt.

Näher als vor zwei Monaten
Nachdem er im letzten Jahr die Achtelfinals erreicht hatte, wird Stricker nun in der Weltrangliste auf Platz 330 oder noch weiter abrutschen. "Das tönt schon krass", gibt der Linkshänder zu. Aber Sorgen mache er sich eigentlich keine allzu grossen. Zum einen ist das Ranking durch die sechs Monate Verletzungspause wegen hartnäckigen Rückenschmerzen zu Beginn des Jahres erklärbar, zum anderen kann er noch für fünf oder sechs Turniere von seinem geschützten Ranking profitieren.

"Ich bin schon viel näher dran als vor ein, zwei Monaten", ist Stricker überzeugt. "Es fehlen nur noch Details." Positiv stimmt ihn, dass der Rücken keinerlei Probleme mehr macht, auch unter Matchbelastung, und dass er im Training gut spiele. Der Druck bei wichtigen Punkten lässt sich da aber nicht simulieren. Genau da ist er derzeit zu unsicher, weiss nicht, wann er riskieren und wann abwarten soll. "Da fehlt mir aktuell genau diese Lockerheit", ist sich Stricker bewusst.

Matchpraxis und Siege gesucht
Da hilft nur Matchpraxis. Deshalb wird er nach dem Davis Cup in zweieinhalb Wochen in Biel gegen Peru in die USA zurückkehren, um drei Challenger-Turniere zu spielen, für die noch sein bisheriges Ranking gilt. "Das Niveau ist da, und in den ersten sechs Monaten des nächsten Jahres habe ich ja dann keine Punkte mehr zu verteidigen", betont Stricker. "Ich bin sicher, dass ich in ein paar Wochen wieder da sein werde, wo ich sein will."

Gerne war er auch in New York. "Ich bin mit mega schönen Gefühlen angereist", schwärmt er. "An einen solchen Ort kommt man natürlich extrem gerne zurück." So gerne, dass er nun auch noch Doppel spielt an der Seite von Flavio Cobolli. Mit dem Italiener gewann er 2020 das Juniorenturnier am French Open.

Golubic und ihr US-Open-Trauma
Ganz anders ist die Gefühlslage bei Viktorija Golubic, wenn es um das US Open geht. Die 31-jährige Zürcherin (WTA 73) stand zum siebten Mal im Hauptfeld und scheiterte eben so oft in der 1. Runde. Diesmal blieb sie gegen die als Nummer 26 gesetzte Spanierin Paula Badosa mit 0:6, 3:6 in 69 Minuten chancenlos.