Graubünden berät so viele Opfer von Gewalt wie noch nie, © Keystone/SDA
Die Opferhilfe Graubünden hat 2023 so viele Opfer von Gewalt beraten wie noch nie. Häufig ging es bei den Beratungen um häusliche Gewalt. (Symbolbild). Keystone/SDA
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Graubünden berät so viele Opfer von Gewalt wie noch nie

Im Kanton Graubünden hat die Zahl der Opferhilfeberatungen einen neuen Höchststand erreicht. 869 Opfer von Gewalt wurden gemäss dem Kanton vergangenes durch die Opferhilfe Graubünden beraten.

27.08.2024

Ein Grossteil der Betroffenen erlebte Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft.

Vergangenes Jahr wandten sich 508 Personen neu an die Opferhilfe Graubünden, wie das kantonale Sozialamt am Dienstag in einer Mitteilung schrieb. Das seien 208 Neuanmeldungen mehr als 2022. Rund 100 Neuanmeldungen seien auf eine Anpassung in der statistischen Erfassung zurückzuführen. "Trotzdem setzt sich der langjährige Trend von mehr Beratungen durch die Opferhilfe Graubünden fort", hiess es in der Mitteilung weiter.

Auch national stieg die Zahl der Beratungen gemäss dem Bündner Sozialamt an. Fachpersonen gingen davon aus, dass die Zunahme der Beratungen durch die Opferhilfe auch auf eine zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung zurückzuführen sei. Andere Gründe könnten nicht ausgeschlossen werden, so das Sozialamt weiter. Konkrete Indizien oder Belege lägen aktuell jedoch nicht vor.

Knapp die Hälfte der gewaltbetroffenen Menschen erlebten physische, psychische oder sexuelle Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft, teilte das Sozialamt weiter mit. Zu Gewalt komme es beispielsweise häufig bei einer Trennungsabsicht.

Beratungen der Opferhilfe richten sich an Menschen, die durch eine Straftat körperlich, psychisch oder sexuell beeinträchtigt worden sind. Die Beratungen sind kostenlos und stehen allen Personen offen.