Guterres fordert  Ende der Gewalt, © Keystone / AP Pool Sputnik Kremlin / Sergei Savostyanov
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Guterres fordert Ende der Gewalt

Der Uno-Generalsekretär sorgt sich um die Ausweitung der Konflikte im Libanon und im Gazastreifen.

06.10.2024

Vor dem Jahrestag des Hamas-Grossangriffs auf Israel am 7. Oktober hat Uno-Generalsekretär António Guterres die radikalislamische Palästinensergruppe verurteilt und zu einem unverzüglichen Ende von "schockierender Gewalt und Blutvergiessen" aufgerufen. "Dies ist ein Tag, an dem die Weltgemeinschaft mit lautester Stimme die verabscheuungswürdigen Taten der Hamas, einschliesslich der Geiselnahme, aufs Schärfste verurteilen muss", erklärte Guterres am Samstag in einer Botschaft zum Jahrestag, der sich am Montag ereignet.

Der Uno-Generalsekretär rief zur "unverzüglichen und bedingungslosen Freilassung" der aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln auf. Zugleich beschwor er die Hamas, dem Personal des Roten Kreuzes zu erlauben, die Geiseln zu besuchen.

Zudem äusserte Guterres Sorgen über die Ausweitung des Konflikts in den Libanon. "Der Krieg, der auf die schrecklichen Angriffe vor einem Jahr folgte, zerstört weiterhin Leben und fügt den Palästinensern im Gazastreifen und nun auch den Menschen im Libanon tiefes menschliches Leid zu", gab Guterres an.

Im Morgengrauen des 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels eingedrungen. In mehreren Ortschaften, auf einem Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten. Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, von denen 33 von Israel offiziell für tot erklärt wurden.

Zehntausende Tote

Israel geht seit dem Hamas-Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher mehr als 41'800 Menschen getötet.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hatte unmittelbar nach dem Hamas-Angriff mit regelmässigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss auf Israel weiter zu, insbesondere nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut in der vergangenen Woche.

"Seit dem 7. Oktober ist eine Welle von schockierender Gewalt und Blutvergiessen ausgebrochen", erklärte Guterres. "Es ist an der Zeit für die Freilassung der Geiseln. An der Zeit, die Waffen zum Schweigen zu bringen. An der Zeit, das Leiden zu beenden, das die Region erfasst hat. An der Zeit für Frieden, internationales Recht und Gerechtigkeit."