Jeder zweite Kindersitz falsch eingestellt
Besonders bei 7 bis 12-jährigen Kindern wird der Kindersitz oft falsch eingestellt. Der häufigste Fehler ist das Einstellen des Sicherheitsgurts.
27.02.2024
Jedes zweite Kinderrückhaltesystem (KRS) wird fehlerhaft angewendet, bei jedem dritten sind die Defizite gravierend. Die Fehler reichen von einer fehlerhaften Sicherung des Kindes bis zur Wahl von ungeeigneten Systemen. Das zeigt eine Studie des Touring Club Schweiz (TCS) in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU).
Ein KRS ist für Kinder vorgeschrieben, die das 12. Lebensjahr noch nicht erreicht haben oder weniger als 1.50 Meter gross sind.
Vor allem ältere Kinder betroffen
Die Studie zeigt, dass die KRS besonders bei 7-12-jährigen Kindern fehlerhaft angewendet werden. Bei 48 Prozent der Fälle sind die Mängel schwerwiegend. Bei den bis 6-jährigen Kindern sind es 26 Prozent. Der Hauptgrund für diesen Unterschied liegt darin, dass beim Höherstellen des Sitzes für ältere Kinder Fehler gemacht werden. Im Durchschnitt sind die Mängel bei 31 Prozent der untersuchten Fälle schwerwiegend, bei 20 Prozent mittelschwer und bei 49 Prozent wurden die KRS korrekt angewendet.
Falsch eingestellter Sicherheitsgurt
Der mit Abstand häufigste Fehler beim KRS betrifft das Einstellen des Sicherheitsgurts. Insbesondere bei der Erhöhung eines Kindersitzes ohne Rückenlehne wird in der Mehrheit der Fälle ein falscher Gurtverlauf festgelegt, heisst es weiter. Zudem werden auf Schulterhöhe verlaufende Gurte oftmals falsch eingestellt oder die Gurte verlaufen verdreht.
Auch die Wahl des KRS hat einen Einfluss auf die Sicherheit des Kindes. So sind ungefähr 90 Prozent der untersuchten Personenwagen mit dem standardisierten Verankerungssystem «Isofix» ausgestattet. Bei diesen sind die Fehlanwendungen mit 39 Prozent tiefer als bei solchen ohne, die einen Wert von 69 Prozent aufweisen.