Kämpfe im Sudan jetzt auch in wichtiger Ernte-Region
Die Kämpfe im Sudan weiten sich aus. Und das gerade dort, wo die meisten Nahrungsmittel angebaut werden.
Der Kampf zwischen Regierungstruppen und Milizen im Sudan weitet sich aus und bedroht die Ernten. Innerhalb eines Monats seien mehr als 600'000 Menschen vor allem im Bundesstaat al-Dschazira neu vertrieben worden, berichtet das UN-Nothilfebüro (OCHA).
Seit Ausbruch der Kämpfe im April vergangenen Jahres seien mehr als 7,4 Millionen Menschen vertrieben worden oder ins Ausland geflüchtet. Beide Seiten kämpfen um die Macht in dem nordafrikanischen Staat, der bis dahin nach Schätzungen rund 48 Millionen Einwohner hatte.
Die neuen Kampfgebiete in zentralen und östlichen Gebieten liegen nach Angaben von OCHA dort, wo die meisten Nahrungsmittel angebaut werden. Das mache die Versorgungslage noch schwieriger. Der Bedarf an humanitärer Hilfe steige weiter.Die Verteilung sei aber schwierig. OCHA nennt unter anderem: die Sicherheitslage, Plünderungen, bürokratische Hürden, schlechte Telefonverbindungen und Geldmangel.
Der Bedarf zur Unterstützung von fast 15 Millionen Menschen liege in diesem Jahr bei rund 2,7 Milliarden Dollar. Davon seien bislang 3,1 Prozent eingegangen.
Unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan kämpfen die Streitkräfte gegen die Rapid Support Forces (RSF), eine aus Milizen hervorgegangene Quasi-Armee, die vom ehemaligen Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird.