Krieg in der Ukraine: Führender Nato-Admiral fordert neues Denken, © Roman Koksarov/AP/dpa
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Krieg in der Ukraine: Führender Nato-Admiral fordert neues Denken

Der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses hat eine stärkere gesellschaftliche Anpassung an das neue sicherheitspolitische Umfeld mit Russlands Krieg gegen die Ukraine verlangt.

17.01.2024

Die Verantwortung für die Freiheit liege nicht allein auf den Schultern von Menschen in Uniform, sagte Admiral Rob Bauer am Mittwoch zum Auftakt einer zweitägigen Sitzung des Militärausschusses in Brüssel. Um die gemeinsame Verteidigung zu stärken und gleichzeitig die Ukraine in ihrem Existenzkampf zu unterstützen, sei ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz nötig.

"Wir brauchen öffentliche und private Akteure, die ihre Denkweise gegenüber einer Zeit ändern, in der alles planbar, vorhersehbar, kontrollierbar und auf Effizienz ausgerichtet war", erklärte Bauer. Nun lebe man in einer Zeit, in der jederzeit alles passieren könne und in der man mit dem Unerwarteten rechnen müsse. Dafür sei auch die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor wichtig.

Zu Russlands Krieg gegen die Ukraine sagte Bauer, in diesem sei es nie um eine echte Sicherheitsbedrohung für Russland gegangen, sondern darum, dass die dortige Führung die Demokratie fürchte, die mächtiger sei als jede physische Waffe auf der Erde.

"Wenn die Menschen in der Ukraine demokratische Rechte haben können, werden sich die Menschen in Russland bald auch danach sehnen", sagte er. Darum gehe es in diesem Krieg eigentlich. Im Kampf um die Demokratie sei das ukrainische Volk in der Dunkelheit des Krieges ein Leuchtfeuer, das der Welt zeige, was es bedeutet, für das zu kämpfen, woran man glaube. "Heute ist der 693. Tag dessen, was Russland für einen dreitägigen Krieg hielt", ergänzte Bauer mit Blick auf russische Planungen für einen schnellen Einmarsch in Kiew.