Kriminalpolizei will Priorisierung bei Fallbearbeitungen, © Kantonspolizei Graubünden
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Kriminalpolizei will Priorisierung bei Fallbearbeitungen

Die Straftaten in Graubünden sind 2024 leicht zurückgegangen. Hingegen nahm auch die Gesamtaufklärungsquote gemäss der Kriminalstatistik der Bündner Kriminalpolizei (Kripo) etwas ab. Künftig will die Kripo prüfen, ob sie Kriminalfälle mit grösseren Erfolgsaussichten priorisieren will.

24.03.2025

Gerade bei der digitalen Kriminalität würden sich Täter und Daten oft im Ausland befinden, sagte Kripo-Chefin Barbara Hubschmid in einem Videostatement zur Kriminalstatistik am Montag. Bei kleineren Deliktsbeträgen stelle sich hier "natürlich die Frage", ob die Einleitung eines Rechtshilfeverfahrens gerechtfertigt sei, wenn nur wenig Erfolgsaussichten bestünden.

Auch die Ermittlungstiefe sei bei der Priorisierung zu berücksichtigen, so Hubschmid weiter. Bei einem Ladendiebstahl beispielsweise, bei dem die Täterschaft bekannt und der Deliktsbetrag tief ist, brauche es keinen "Riesen-Prozess". Hier sei eine schlanke Abarbeitung angezeigt.

Aufklärungsquote leicht rückläufig

Bei den Straftaten gegen das Strafgesetzbuch - darunter fallen Vermögensdelikte, Delikte gegen Freiheit, gegen Leib und Leben, gegen die öffentliche Gewalt und gegen die sexuelle Integrität - sank die Gesamtaufklärungsquote um drei Prozent auf insgesamt 42,5 Prozent.

Dies geht gemäss der am Montag veröffentlichten Statistik vor allem auf die Vermögensdelikte und die gegen Leib und Leben zurück. Bei den Sexualstraftaten hingegen konnte die Quote um 4,6 auf 90,2 Prozent gesteigert werden.

Insgesamt gingen die Straftaten im letzten Jahr um 5,1 Prozent zurück. Bei den Drogendelikten gab es gar einen Rückgang um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hingegen stiegen die Widerhandlungen gegen das Ausländergesetz um 5 Prozent.