27 Ländern droht Kollaps im Kampf gegen Tuberkulose
Der drastische Einbruch bei Hilfsgeldern bedroht den Erfolg im Kampf gegen Tuberkulose, die tödlichste Infektionskrankheit der Welt. In 27 Ländern droht ein Zusammenbruch der Tuberkulose-Programme, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag berichtet.
24.03.2025
Dort könnten ohne die Mittel aus dem Ausland weniger Menschen getestet, weniger Fälle erkannt und behandelt und die Ausbreitung überwacht werden. Dadurch stecken sich mehr Menschen an, berichtete die WHO zum Welttuberkulosetag vom Montag. Neun Länder hätten bereits Probleme, die Medikamente zu besorgen.
An Tuberkulose sterben nach Angaben der WHO jedes Jahr 1,5 Millionen Menschen. 79 Millionen Menschenleben seien durch frühe Diagnose und Behandlung seit dem Jahr 2000 gerettet worden, aber ohne weiteres Geld sehe es für die ärmsten Länder düster aus, teilte die WHO mit.
Ein Viertel der Weltbevölkerung infiziert
Durch die weltweite Mobilität ist das eine Gefahr für alle Länder, warnten Gesundheitsexperten. Tuberkulose-Erreger verbreiten sich durch Luftpartikel von Infizierten. Ansteckungen können verhindert werden und sind heilbar, wenn sie erkannt und behandelt werden, betonte das in Deutschland zuständige Robert Koch-Institut (RKI).
Nach Schätzungen ist ein Viertel der Weltbevölkerung mit dem Tuberkulose-Erreger infiziert. Allerdings zeigt die Infektion bei den meisten keine Symptome und kann auch nicht übertragen werden. Nur fünf Prozent entwickeln eine aktive Tuberkulose.
USA streicht Gelder
Unter anderem die USA froren Milliarden Dollar an verschiedenen Hilfsgeldern ein. Aber auch andere Länder wie Grossbritannien und Deutschland kündigten Einsparungen in der Entwicklungszusammenarbeit an.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hatte am Freitag bei einem Treffen mit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus für eine stabile Finanzierung der Organisation plädiert, wie das Eidgenössische Departement des Innern am Samstag mitteilte. Es liege im Interesse der Schweiz, dass die Organisation ihr Mandat weiter erfüllen könne.
Die Geldsorgen bestehen nicht erst seit diesem Jahr. Schon 2023 stand nur ein Viertel der nach Angaben der WHO benötigten Mittel im Umfang von 22 Milliarden Dollar für die Tuberkulose-Bekämpfung zur Verfügung.