LAK verzeichnet intensives und spannendes Jahr 2023 , © Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe
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LAK verzeichnet intensives und spannendes Jahr 2023

Erneut kann die LAK auf ein intensives und erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dies zeigt der Geschäftsbericht 2023.

17.05.2024

Der Fachkräftemangel beeinflusst immer mehr auch das Tagesgeschäft. Mit einem entsprechenden Massnahmenpaket soll die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden, schreibt die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe in ihrer Mitteilung. 

Ein zukunftsweisendes Pflegeorganisationsmodell, das die Mitarbeitenden entlasten wird, wird dieses Jahr erstmals in der Praxis erprobt. Auf Nachhaltigkeit wird grossen Wert gelegt. In der Berufsbildung konnte gar ein Rekord verzeichnet werden. Die Planung des neuen LAK-Pflegeheims St. Fridolin in Ruggell nimmt Fahrt auf und Stiftungs- und Strategierat prüfen eine mögliche Integration des Pflegeheims Schlossgarten in die LAK.

"Der Fachkräftemangel beeinflusst bereits heute das Tagesgeschäft. Wir können Pflegebetten zeitweise nicht vergeben, weil das Personal nicht ausreichend zur Verfügung steht", schildert Melanie Lampert-Steiger, Stiftungsratspräsidentin der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK), die Auswirkungen des Fachkräftemangels.

Mit anderen Organisationen und Institutionen des liechtensteinischen Gesundheitswesens wurde deshalb nach Lösungen gesucht. "Seit dem Sommer 2023 wurden verschiedene Gespräche mit der Regierung geführt, in denen es insbesondere darum ging, welche Ziele bzw. welcher konkrete Zweck mit dem von einer Arbeitsgruppe ausgearbeiteten Massnahmenpaket erreicht werden soll und wie sich die Anpassungen im regionalen Vergleich sowie vor dem Hintergrund der Pflegeinitiative in der Schweiz einordnen", schildert die Stiftungsratspräsidentin das Vorgehen.

"Nachdem die Regierung die Massnahmen rückwirkend auf den ersten Januar in Kraft setzte, erhalten wir bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt", freut sich die Präsidentin und dankt der Regierung für die Unterstützung.

Weichen für die Zukunft sind gestellt

Thomas Riegger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LAK, nennt die Verbesserungen: "Wir heben die Entschädigung für Dienste an Feiertagen, Wochenenden, Abenden und in der Nacht an. Ebenfalls verbessern wir die Löhne während der Ausbildung an der höheren Fachschule, die Löhne für Quer-/Späteinsteigende sowie die Zulage für Tätigkeiten mit besonderen Herausforderungen, wie beispielsweise die Arbeit in geschützten Stationen für Menschen mit Demenz.

Mit diesen Massnahmen fördern wir die Ausbildung von Pflegefachkräften, verringern die Fluktuation und erhöhen die Berufsverweildauer. Dies sind entscheidende Voraussetzungen, um auch in den kommenden Jahren die Qualität in der Pflege und Betreuung sicherstellen zu können", ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der LAK überzeugt.

Durch Pensionierungen, natürliche Fluktuationen und den höheren Personalbedarf, bedingt durch die demografische Entwicklung, seien jährlich 40 – 50 Stellen neu zu besetzen. Dieses Personal müsse auf dem schon heute ausgetrockneten Arbeitsmarkt erst einmal gefunden werden, ergänzt Riegger.

Rekordverdächtige 89’204 stationäre Pflegetage und andere gute Zahlen

"Massive Preiserhöhungen bei Energie und Lebensmitteln führten zu stark steigenden Kosten", sagt Riegger. Die Zunahme der Bettenbelegung als auch der haushälterische Umgang im Aufwand hätten jedoch diese Mehrkosten teilweise aufgefangen, fährt er fort. "Mit dem Jahresergebnis 2023 können wir deshalb zufrieden sein", zeigt sich Thomas Riegger erfreut.

Gegenüber dem Budget nahmen die Pflegetage um 2.1 Prozent oder 1‘869 Tage zu. Einen deutlichen Zuwachs konnte bei der Tagespflege (+53.7 Prozent), bei der Ferienpflege (+18.9 Prozent) und in der Übergangspflege (+24.3 Prozent) erzielt werden. Die neue Tagespflege im Haus St. Martin in Eschen trug das ihre dazu bei. Insgesamt leistete die LAK im Berichtsjahr 89’204 stationäre Pflegetage, so viel wie noch nie.

Dazu beigetragen hat auch die Neueröffnung der dritten Station im Haus St. Peter und Paul in Mauren. Damit reagierte die LAK auf die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen, besonders auch nach spezialisierten Betreuungsplätzen für Menschen mit Demenz.

LAK baut an der Zukunft der Altersversorgung

Zwei Grossprojekte prägten das letzte Jahr. Sie werden die LAK auch im 2024 noch stark beanspruchen. "Wir sind mit der Planung des Pflegeheims St. Fridolin in Ruggell einen grossen Schritt weiter", sagt Thomas Riegger. Es werde dereinst 60 Betreuungsplätze bieten. Die Eröffnung ist im Herbst 2028 geplant. In Ruggell werde die LAK neue Arbeitsplätze schaffen, ergänzt Riegger.

Viele Stellen werden als Teilzeitstellen besetzt, sodass im Haus St. Fridolin bei Vollbetrieb rund 100 Personen eine Arbeit finden werden. Das Subventionsgesuch konnte bereits der Regierung zugestellt werden. Etwas unverhofft kam gemäss der Stiftungsratspräsidentin das zweite grosse Projekt. Die Gemeinde Balzers und der Verein Lebenshilfe Balzers beantragten beim Strategierat die Abklärungen zu einer möglichen Integration des Alters- und Pflegeheims Schlossgarten in die LAK.

"Gegenwärtig laufen diese Arbeiten", sagt Melanie Lampert-Steiger. Ziel sei, bis Mitte 2024 die Entscheidungsgrundlage für den Strategierat zu erarbeiten und eine Empfehlung auszusprechen. "Mit beiden Projekten wird die LAK die Altersstrategie des Landes nachhaltig unterstützen", ist die Präsidentin überzeugt.

Entwicklung einer neuen Berufsrolle

Ein Leuchtturmprojekt für die Branche ist ein weiteres Projekt der LAK, das das Pflegepersonal noch besser unterstützt, entlastet und die Qualität stärkt. Damit übernimmt die LAK erneut eine Pionierrolle. Das pflegerische Versorgungsmodell - ein innovatives Pflegeorganisationsmodell - bietet Fachkarrieren und führt mit den Pflegeexperten (PEX) eine neue Berufsrolle in die Pflegepraxis ein. PEX werden künftig vor Ort unkomplizierten fachlichen Praxissupport leisten, wenn die Mitarbeitenden in komplexen Situationen an Grenzen stossen. Seit Januar 2024 werden an zwei Standorten die ersten Pilotversuche umgesetzt.

Der Nachhaltigkeit verpflichtet

Nachhaltigkeit ist der LAK wichtig. Kurze Transportwege, frische Lebensmittel sowie die Vermeidung von Food Waste haben einen hohen Stellenwert und garantieren Qualität. Das Abfallvolumen konnte innerhalb der letzten Jahre um mehr als 50 % reduziert werden. Speisereste und Abfälle werden zur Biogasproduktion abgeholt und weiterverwendet. In der Wäscherei wurde auf das Niedertemperaturverfahren umgestellt. „Damit kann der Zeitaufwand pro Waschgang reduziert, der Waschmittelverbrauch verringert und der Energieverbrauch reduziert werden“, freut sich Gisela Schmid, Leitung Hotellerie. In der Reinigung und der Wäscherei wird auf ökologische Reinigungsmittel gesetzt. Sie sind gut biologisch abbaubar, frei von umweltkritischen Inhaltsstoffen und VOC-abgabefrei.

Beliebter Lehrbetrieb

Die Ausbildung in der LAK ist beliebt. Mit dem Lehrbeginn 2023 kann gar ein Rekord verzeichnet werden. 14 Fachfrauen Gesundheit, zwei Fachmänner Gesundheit und eine Köchin starteten ihre Ausbildung.

Noch nie haben so viele Lernende Fachleute Gesundheit FZ ihre Lehre bei der LAK aufgenommen. Während ihrer Ausbildung unterstützt sie die LAK professionell. Dabei wird Wert auf digitales Lernen gelegt. Mit Vertiefungstagen werden die Lernenden auf spezielle Praxissituationen vorbereitet. Im Lernatelier steht ihnen ein persönlicher Lerncoach zur Verfügung, der sie gezielt fördert.

Diese Anstrengungen zahlen sich aus. Acht Fachfrauen und zwei Fachmänner Gesundheit FZ sowie ein Koch FZ, vier Fachfrauen Hauswirtschaft FZ und eine Hauswirtschaftspraktikerin BA konnten ihr Fähigkeitszeugnis bzw. das Bildungsattest entgegennehmen. Viele davon bleiben in der LAK. "Damit leisten wir auch einen Beitrag im Kontext zum Fachkräftemangel", sagt Paul Fäh, Leitung Bildung, mit berechtigtem Stolz.