Lakers in extremis zum Play-in-Ticket
Grosse Freude in Freiburg, bei den Lakers und in Langnau, Aufatmen in Ambri und Katzenjammer bei Servette und Biel. Das sind die Fakten der letzten Qualifikationsrunde der National League.
02.03.2025
Im Duell zwischen Fribourg-Gottéron und Ambri-Piotta gab es zwei Sieger. Die Freiburger schafften dank dem 4:1-Heimerfolg den direkten Sprung in die Playoffs, die Tessiner retteten sich trotz der Niederlage ins Play-in. Dies dürfte besonders Chris DiDomenico freuen, der im Oktober in einem Spielertausch von Freiburg nach Ambri gewechselt war. Trotz einem Assist zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, erzielt von Philippe Maillet in der 39. Minute im Powerplay, konnte der Heisssporn nicht verhindern, dass auch im vierten Direktduell dieser Saison nicht das Heimteam als Sieger vom Eis ging. Sandro Schmid, Lucas Wallmark und Doppeltorschütze Christoph Bertschy sorgten im Schlussdrittel mit ihren Goals für Jubelstürmer bei den Freiburger Fans, die sich nun auf eine Playoff-Serie gegen den grossen Rivalen SC Bern freuen können.
Keine Geschenke der Lions
Die ZSC Lions traten gegen Kloten nicht in Spendierhosen an. Der Zürcher SC wollte selber den 2. Platz sicherstellen und sich so den Heimvorteil in den allfälligen Halbfinals sichern. Schon nach 22 Minuten führten die Lions mit 3:0. Verteidiger Dean Kukan erzielte zwei Tore. Innerhalb von 146 Sekunden kam Kloten im zweiten Abschnitt dank Goals von Dario Meyer und Keijo Weibel auf 2:3 heran. Denis Malgin stellte mit einem Schuss ins leere Tor den 4:2-Sieg sicher.
SCL Tigers dank Darios
Langnau sicherte sich dank zwei Darios das 5:1 gegen Ajoie und den Platz im Play-in. Dario Rohrbach (1:0) und zweimal Dario Allenspach (2:0/3:0) führten die SCL Tigers gegen Ajoie zu Beginn des zweiten Abschnitts innerhalb von 289 Sekunden zum Sieg. Die Emmentaler erzielten im zweiten Abschnitt gar vier Goals innerhalb von sechs Minuten bis zum 4:0. Vier Treffer in einem Drittel gelangen den Tigers schon vor einem Monat - am 31. Januar beim 6:2 (1:1, 0:0, 5:1) im Derby gegen den SCB.
Die 6000 Fans in der ausverkauften Ilfis-Arena lagen sich am Ende in den Armen und feierten die Qualifikation fürs Play-in wie einen Titelgewinn. Zwar belegten die Tigers seit dem 1. Dezember stets einen Platz unter den ersten 10, dennoch geriet das Play-in zuletzt in Gefahr. Erst zweimal - 2011 und 2019 jeweils als Sechster - beendete Langnau eine Regular Season weiter vorne. Eine Playoff-Serie gewannen die Emmentaler noch nie. Nun bieten sich zumindest zwei Chancen, die Playoffs ein drittes Mal zu erreichen, die erste ab dem Dienstag gegen Kloten.
Ende Glück für Servette
Der Genève-Servette Hockey Club verpasst zum zweiten Mal hintereinander die Playoffs. Der Saison-Schlussspurt des glorreichen Meister aus dem Frühling 2023 kam zu spät. Und das Riesenglück, das die Genfer diese Woche begleitete, nahm ein jähes Ende: Am Donnerstag schien schon alles verloren, als Servette gegen Lugano in der 58. Minute mit 1:2 in Rückstand geriet und einzig noch in der regulären Spielzeit 3:2 gewann, weil Lugano unbedingt siegen musste und alles auf eine Karte setzte. Dennoch fehlte nicht viel, und Servette wäre in der letzten Runde trotz des 1:5-Debakels in Bern noch vom 11. auf den 10. Platz vorgerückt. Nur das 2:1-Siegtor der Lakers 50 Sekunden vor Schluss gegen Davos verhinderte dies.
In Bern blieb Servette chancenlos. Kurz vor der ersten Pause ging der SCB in Führung. Nach 36 Minuten führten die Berner schon 4:0. Sechs Minuten vor Schluss nahm Servette beim Stand von 1:4 noch den Goalie Robert Mayer für einen Stürmer vom Eis. Austin Czarnik zementierte mit einem Goal und einem Assist den Sieg in der Topskorer-Wertung aus. Waltteri Merelä beendete die Regular Season mit einem Dreipunktespiel (2 Tore, 1 Assist). Bern qualifizierte sich für die Champions Hockey League und trifft in den Viertelfinals auf Kloten.
Biel enttäuscht im Tessin
Der EHC Biel hatte sein Schicksal in den eigenen Stöcken, konnte den geforderten Sieg beim 2:4 in Lugano jedoch nicht einfahren. Nach einem schwachen Startdrittel lagen die Seeländer im Tessin bereits 0:2 zurück. Besonders bitter war der zweite Gegentreffer, der eine Sekunden vor der ersten Pause im Powerplay fiel. Nach einem Fehlzuspiel von Luca Cunti in der Offensivzone zog Jiri Sekac davon und traf eiskalt. Es war Biels erster Shorthander in dieser Saison. Nach 1:2 von Yanick Sablatnig (23.) stellte Sekac im Schlussdrittel den Zweitore-Vorsprung wieder her. Mehr als der neuerliche Anschlusstreffer durch Johnny Kneubühler wollte Biel jedoch nicht mehr gelingen, um den Gang in die Ferien zu verhindern.
Jensen schiesst Lakers ins Glück
Den Rapperswil-Jona Lakers half nur ein Sieg, um das vorzeitige Saisonende abzuwenden. Obwohl die Partien in den anderen Stadien für die St. Galler liefen, mussten ihre Anhänger im Heimspiel gegen den HCD Davos bis zum Schluss zittern. Zwar korrigierte Igor Jelovac im Startdrittel die Bündner Führung durch Yannick Frehner mit dem 1:1 prompt wieder. Doch danach wollte es für das Heimteam trotz Überlegenheit lange nicht mit einem zweiten Treffer gelingen. Erst 50 Sekunden vor Schluss erlöste Nicklas Jensen mit seinem 16. Saisongoal die Arena in eine Festhütte. Kurz zuvor hatte der Däne im Powerplay aus aussichtsreichster Position noch übers Tor geschossen.
Lausannes Formschwäche hilft Zug
Von der Davoser Niederlage profitierte letztlich auch der EV Zug, der sich mit einem 4:1-Sieg zuhause gegen den Qualifikationssieger Lausanne auf Kosten der Bündner noch in den 4. Rang verbesserten. Die Zuger geniessen damit in der Viertelfinalserie gegen den HCD Heimrecht. Lausanne ist zum Ende der Qualifikation in eine kleine Resultatkrise geschlittert. Die Waadtländer haben vier der letzten fünf Partien verloren. Das kann ihnen beim Start in die Playoffs jedoch egal sein. Der Qualifikationssieger wird wie auch der Titelverteidiger ZSC Lions gespannt aufs Play-in schauen, wo die Viertelfinalgegner ermittelt werden.