Leben auf der Erde könnte aus kosmischem Staub entstanden sein, © Gerd Altmann/Pixabay
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Leben auf der Erde könnte aus kosmischem Staub entstanden sein

Die Ergebnisse könnten laut den Forschenden der ETH Zürich die Debatte über den Ursprung des Lebens neu entfachen.

28.02.2024

Staub aus dem All könnte die Zutaten für Leben auf die Erde gebracht haben. Eine neue Analyse mit einem Computermodell bestätigt diese Hypothese. Die Ergebnisse könnten laut den Forschenden der ETH Zürich die Debatte über den Ursprung des Lebens neu entfachen.

Denn die Hypothese, dass kosmischer Staub biologisch relevante Elemente wie Schwefel, Phosphor, Kohlenstoff und Stickstoff auf die Erde gebracht habe, sei in der Wissenschaft nicht unbestritten, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) heute Mittwoch.

Klar ist: Dieser Staub entsteht im Weltraum, zum Beispiel wenn Asteroiden miteinander kollidieren. Einige Forschende gehen aber davon aus, dass dieser Stau weit verstreut niedergeht, und deswegen lokal nur in kleinen Mengen vorhanden ist. Um die chemischen Reaktionen für die Entstehung des Lebens zu starten und aufrechtzuerhalten braucht es diese Elemente aber im Überfluss.

Leben aus dem Eis

Um die Hypothese zu überprüfen, simulierten die Forschenden der ETH Zürich nun den Eintrag von kosmischem Staub in den ersten 500 Millionen Jahren der Erdgeschichte. Dabei zeigte sich, dass Wind, Regen oder Flüsse den kosmischen Staub grossräumig eingesammelt und ihn konzentriert an bestimmten Orten abgelagert haben könnten. Den Simulationen zufolge könnten sich die Elemente in Schmelzlöchern auf Eisschilden angesammelt haben. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Nature Astronomy" veröffentlicht.

"Diese Studie wird sicherlich eine kontroverse wissenschaftliche Debatte auslösen", sagte Studienleiter Craig Walton laut der Mitteilung. "Und sie wird neue Ideen über den Ursprung des Lebens hervorbringen."

Andere Forschende gehen davon aus, dass Meteoriten die Elemente auf die Erde gebracht haben könnten. Walton hält diese Theorie jedoch für unwahrscheinlich. Ein einzelner Meteorit liefert laut dem Forscher zwar die richtigen Stoffe, nicht aber den notwendigen Nachschub.