Liechtensteiner Arbeitsmarkt zu Gunsten der Arbeitnehmenden
Grund dafür ist der herrschende Fach- und Arbeitskräftemangel. Für die Seite der Arbeitnehmenden ist dies eine positive Entwicklung, erklärt Sigi Langenbahn, Präsident des Liechtensteinischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnenverband, LANV, gegenüber Radio Liechtenstein:
"Für uns ist natürlich positiv, dass ich der Arbeitsmarkt zum Arbeitnehmermarkt gewandelt hat. Die Unternehmen suchen Mitarbeitende, praktisch in allen Branchen. In der Industrie hat sich das etwas abgeflacht, aber trotzdem besteht weiterhin ein grosser Fach- und Arbeitskräftemangel. Das hat auch Verschiebungen in der Branche gegeben. Und sie wissen, dass sie nicht nur mit den Löhnen raufgehen, sondern generell die Arbeitsbedingungen verbessern müssen."
Auch die Verhandlungsbasis des Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnen- Verbandes, begünstigt.
Und weiter: "Wir wissen nicht, ob es nur am Arbeitnehmermarkt liegt. Erfreulich war auf alle Fälle, dass schon in der letzten Lohnrunde für dieses Jahr und jetzt auch für nächstes Jahr herrscht eine sehr gute Ausgangslage. Argumente stehen im Mittelpunkt und kann auf Augenhöhe verhandeln. Kompromisse konnten gefunden werden. Natürlich sind wir als Verband nicht überall zufrieden, aber unter dem Strich sind die Verhandlungen sehr gut verlaufen."
Durch den Fach- und Arbeitskräfte-Mangel begünstigt, sind auch ältere Arbeitnehmende wieder gefragter auf dem Liechtensteiner Arbeitsmarkt.
So Langenbahn gegenüber Radio Liechtenstein: "Sie müssen in die Weiterbildung mit einbezogen werden. Es sollten altersgerechte Arbeitsplätze geschaffen werden, gemischte Teams, in denen man nicht ältere gegen jüngere Arbeitnehmer gegeneinander ausspielt, was öfters der Fall war. Da waren wir auch schon im Gespräch mit dem Arbeitgeber Verband. Aber es wird sicherlich ein Thema bleiben. Der demografische Wandel schreitet voran und deshalb wird es auch in Zukunft einen Fach- und Arbeitskräftemangel geben. Auch wenn sich die Wirtschaft wieder abschwächt."
Der Liechtensteinische Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenverband, LANV, wird sich auch im kommenden Jahr intensiv für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.
"Wir hatten jahrelang unbezahlten Elternurlaub und das ist eigentlich ein zahnloser Papiertiger. Wer es nicht vermag, kann es einfach nicht machen. Mit dem aktuellen Vorschlag sehen wir immer noch grosse Probleme. Das hat auch die Regierung erkannt und muss noch einiges nachbessern. Aber ich denke man muss noch einiges investieren, auch im nächsten Jahr, damit wir dorthin kommen, dass der Elternurlaub auch den Namen verdient, den er hat", so Sigi Langenbahn abschliessend.