Liechtensteinische Post mit positivem Ergebnis
Die Liechtensteinische Post konnte das Geschäftsjahr 2023 positiv abschliessen und weist vor Sonderfaktoren einen bereinigten operativen Gewinn (EBIT) von 962’501 Franken aus.
Dieser liegt aufgrund gestiegener Kosten deutlich unter dem Vorjahr. Eine weitere Rückstellung nach 2022 bei der Pensionsvorsorge in der Höhe von CHF 849’000 führte insgesamt zu einem knapp positiven Gewinn von CHF 515.
Wettbewerb im liberalisierten Postmarkt
Mit der Verabschiedung des Gesetzes über Post- und Paketzustelldienste im März 2023 hat das Briefmonopol in Liechtenstein sein Ende gefunden. Damit ist auch der Transport von Briefen bis 50g seit dem vergangenen Jahr Gegenstand von potentiellem oder tatsächlichem Wettbewerb. Die Situation von Wettbewerb ist nicht neu. Gleichwohl hat die Liechtensteinische Post den Wegfall des Monopols bei gleichzeitig wachsenden Herausforderungen zu bewältigen.
Grosser Schritt in Richtung Klimaneutralität: CO2-Bilanz gegenüber Vorjahr halbiert
Als sehr erfreulich lässt sich die Entwicklung der gesamten CO2-Bilanz der Liechtensteinischen Post betiteln: Wurde in den Ausgangswerten auf Basis des Jahres 2020 noch eine CO2-Menge von über 1600 Tonnen gemessen, sind es für das Jahr 2023 nur noch etwas mehr als 700 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Emissionen mehr als halbiert werden. Der eigene Fuhrpark, der laufend auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umgestellt wird, trug zu diesem Erfolg mit rund 750 Tonnen eingespartem CO2 den Löwenanteil bei. Ebenso zeigen auch die Bemühungen beim betrieblichen Mobilitätsmanagement mit der eingeführten Parkraumbewirtschaftung im Jahr 2023 erste Erfolge. In diesem Bereich konnte eine Einsparung von 75 Tonnen CO2 gegenüber 2022 verbucht werden.
Erneute Umsatzsteigerung trotz schwierigem Umfeld
In einem abermals herausfordernden Umfeld gelang es der Liechtensteinischen Post den Gesamtumsatz im dritten Jahr in Folge um 1,2 Prozent auf 43,76 Millionen Franken zu steigern. Dies trotz der Einstellung der Zeitungszustellung des Liechtensteiner Volkblatts, welche zu einem Rückgang der zugestellten Zeitungen von 23,6 Prozent führte. Die Herausforderungen der Digitalisierung sind mit den sinkenden Zustellvolumen bei Brief- und Werbesendungen von 5,2 Prozent respektive 5,1 Prozent und dem gravierenden Rückgang von 15,6 Prozent im Zahlungsverkehr gegenüber Vorjahr ersichtlich. Das in den Vorjahren stark steigende Paketvolumen liegt mit -2,5 Prozent leicht unter dem Vorjahr.
Strategische Wachstumsfelder legen weiter zu
Erfreulicherweise konnten in den strategisch wichtigen Wachstumsfeldern weitere Fortschritte erzielt und die negativen Trends teilweise kompensiert werden. So wuchs das internationale Geschäft mit grenzüberschreitenden Paketsendungen deutlich und auch die Verzollungsdienstleistungen konnten zulegen. Mit der Eröffnung einer eigenen Verzollungsstelle am Grenzübergang Schaanwald/Tisis Anfang 2024 ergänzt die Liechtensteinische Post dieses Wachstumsfeld entscheidend. Auch im Bereich der Kontraktlogistik und der Transportdienstleistungen konnte der Umsatz gesteigert werden. All diesen Geschäftsbereichen kommt eine spezielle Bedeutung zu, denn nur mit einem breit abgestützten Dienstleistungsangebot kann das rückläufige Universaldienstangebot ausgeglichen werden.
Deutlich gestiegene Kosten drücken auf das Ergebnis
Zu einer Herausforderung entwickelten sich die deutlich gestiegenen Kosten. Als personalintensiver Dienstleister ist der Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten hoch. So führten inflationsbedingte Lohnanpassungen zu einem um 2,9 Prozent höheren Personalaufwand. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 3,7 Prozent.
Verhalten positiver Ausblick im Jubiläums-Jahr
Die Liechtensteinische Post ist weiterhin profitabel. Die in den letzten zwei Jahren unterdurchschnittlichen Ergebnisse sind mehrheitlich auf die getätigten Rückstellungen zurückzuführen. Nach dieser Bereinigung geht der Blick verhalten zuversichtlich auf das kommende Geschäftsjahr, in welchem die Liechtensteinische Post ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.
Das internationale Paketgeschäft, der Transportbereich sowie die Logistik wachsen. Weitere Wachstumsinitiativen sollen dafür sorgen, eine Schieflage in der Zukunft zu vermeiden, wie sie aktuell andere Postgesellschaften vermelden. Weiterhin gilt es den Strategiekurs konsequent weiterzuverfolgen und die Liechtensteinische Post breit abzustützen. Dies, um auch zukünftig ein ausgeglichenes Ergebnis zu ermöglichen und die Universaldienstverpflichtung aus eigener Kraft zu finanzieren, wie die Liechtensteinische Post AG in ihrer Mitteilung von heute schreibt.