Lustenau will kein Schweizer Windrad
In der Schweizer Rheintalgemeinde Au soll ein 220 Meter hohes Windrad entstehen, das rund 1300 Haushalte mit Strom versorgen könnte. Das Projekt des Technologiekonzerns SFS sorgt jedoch für wachsenden Widerstand – sowohl in Au selbst als auch im benachbarten Lustenau.
04.02.2025
Kritikerinnen und Kritiker befürchten Beeinträchtigungen durch Schattenwurf, Lärm und eine Wertminderung von Immobilien.
Bürgerbewegungen formieren sich
Auf österreichischer Seite hat sich in Lustenau eine Bürgerinitiative gebildet, die vor allem den langen Schattenwurf des Windrades kritisiert. Laut Sprecher Dietmar Haller könnten Tausende Einwohnerinnen und Einwohner betroffen sein. Zwar sei man nicht grundsätzlich gegen Windenergie, doch der geplante Standort sei ungeeignet, da er sich in einem dicht besiedelten Gebiet befinde.
Auch in der Schweiz gibt es Widerstand: Die Bürgerinitiative „Gegenwind“ warnt vor negativen Folgen für Anwohner und bezeichnet das Vorhaben als ineffizient. Sprecher Manuel Cadonau argumentiert, dass das Windrad am windschwächsten Standort in Europa errichtet werden soll und daher kaum einen nachhaltigen Beitrag zur Energieversorgung leisten könne.
Projektbetreiber setzt auf Dialog
Die Firma SFS verteidigt das Vorhaben und betont ihr Engagement für erneuerbare Energien. Geschäftsführer Jens Breu zeigt Verständnis für die Bedenken der Bevölkerung und setzt auf Transparenz sowie Informationsveranstaltungen, um offene Fragen zu klären.
Lustenau prüft mögliche Auswirkungen
Auch die Gemeinde Lustenau verfolgt die Entwicklung aufmerksam. Bürgermeister Kurt Fischer kündigt an, dass man im Falle einer Zustimmung zur Windkraftanlage gemeinsam mit dem Land Vorarlberg mögliche Emissionsbelastungen für die Bevölkerung prüfen werde.
Am 9. Februar entscheiden die Bürgerinnen und Bürger in Au per Volksabstimmung über das Projekt. Sollte die Mehrheit zustimmen, müssen noch weitere Bewilligungsverfahren durchlaufen werden. Ein Baubeginn wäre frühestens 2026 möglich.