Mauren präsentiert Finanzstrategie
Die Gemeinde Mauren hat ihre Finanzstrategie vorgestellt. Diese soll helfen, Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Mehr Liquidität soll, wenn nötig, durch Fremdfinanzierungen geschaffen werden.
Interview mit Vorsteher Peter Frick
In den letzten Jahren wurde durch Investitionen in den Schulstandort sowie weitere zentrale Infrastruktur zuvor angesparte Liquidität abgebaut. Aufgrund verschiedener externer Faktoren wie der Coronakrise wurden die Projekte allerdings teurer als geplant. Die Gemeinde steht aktuell deshalb immer wieder vor Herausforderungen bei der Liquidität, hiess es an einer Informationsveranstaltung.
Kein Sanierungsstau durch zurückgehaltene Investitionen
Trotz der herausfordernden finanziellen Situation hat der Gemeinderat beschlossen, weiterhin angemessen in die Infrastruktur zu investieren. Ein Sanierungsstau mag zwar kurzfristig sinnvoll sein, allerdings würden Ausgaben damit nur aufgeschoben. Im Budgetprozess wurden aber alle Ausgaben und Investitionen auf ihre Notwendigkeit hin überprüft. So konnten im Budgetprozess budgetierte Ausgaben gestrichen werden, was wiederum die Kasse entlastet.
Sicherung der Liquidität durch Kreditrahmen
Um die Liquiditätssituation zu stabilisieren, plant der Gemeinderat zukünftig mit einem Kreditrahmen von 10 Milionen Franken. Dieser Kreditrahmen soll sicherstellen, dass die Gemeinde jederzeit Zugriff auf Liquidität hat. Allerdings wird dieser nur so weit genutzt, dass entsprechende Engpässe überbrückt werden können. So wird die notwendige finanzielle Flexibilität der Gemeinde gewährleistet. Dieses Vorgehen ist dank der derzeit tiefen und wieder sinkenden Zinssätze zudem auch ökonomisch sinnvoll.
Die Gemeinde hat schon in den vergangenen Jahren Kredite genutzt, um die Liquidität zu sichern. So wurde von 2021 – 2022 ein zinsloses Darlehen über 2 Milionen Franken. von der Gemeinde Eschen-Nendeln beansprucht, von 2022 - 2023 wurde ein Kreditrahmenvertrag über 3 Milionen Franken. bei der LLB AG abgeschlossen, welcher per Ende März 2023 auf 7 Milionen Franken. erhöht wurde und per 31. Dezember 2023 zu 3 Milionen Franken beansprucht wurde.
Aktuell verfügt die Gemeinde über einen Kreditrahmen von 6 Milionen Franken. bei der LLB AG, der per Ende Oktober 2024 nicht in Anspruch genommen werden musste aufgrund des bereits im Voranschlag 2024 dargestellten und guten Verlaufs vom Geschäftsjahr 2024. Aufgrund des per 01.12.2023 verabschiedeten Finanzleitbildes und des darin verankerten Soll-Richtwertes an flüssigen Mitteln sowie der betragsmässig hohen und notwendigen Investitionen der kommenden Jahre ist es notwendig, dass die Gemeinde Mauren-Schaanwald künftig einen entsprechenden Kreditrahmen über 10 Milionen Franken. abschliesst, welcher wiederum nur im Bedarfsfall mit konkreten Beanspruchungen bezogen werden soll im Sinne eines ökonomisch sinnvollen und wirtschaftlichen Haushaltens.
Kein Verkauf von Grundstücken oder Immobilien geplant
Die Gemeinde Mauren-Schaanwald verfügt über ein sehr hohes Vermögen in Form von Grundstücken und Immobilien. Diese haben in den letzten Jahren praktisch alle Wertsteigerungen erfahren. Um weiterhin von diesen Wertsteigerungen zu profitieren, hat der Gemeinderat beschlossen, dass grundsätzlich keine Vermögenswerte veräussert werden sollen. Nur im äussersten Notfall oder bei strategisch interessanten Angeboten kann ein Verkauf von Grundstücken oder Immobilien geprüft werden. Dabei ist aber die langfristige Perspektive entscheidend, jeder Vorgang wird individuell geprüft und entschieden.
Senkung des Gemeindesteuerzuschlags auf 150 Prozent ab dem Steuerjahr 2026
Gestützt auf die Finanzstrategie hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt zu prüfen, wie und wann der Gemeindesteuerzuschlag auf das Minimum von 150 Prozent gesenkt werden kann. Dies wurde durch die Anpassung des Finanzausgleichgesetzes aktuell, durch welche die Gemeinde Mauren-Schaanwald wie auch die meisten anderen Gemeinden zukünftig mehr Finanzausgleich erhält. Mit diesen Mehreinnahmen senken die meisten Gemeinden Gemeindesteuerzuschlag auf das gesetzliche Minimum von 150 Prozent.
Auch die Gemeinde Mauren-Schaanwald wird diesen Schritt mitgehen. Dadurch möchte sie als Wohngemeinde attraktiv bleiben. Der Gemeinderat betrachtet die Senkung des Zuschlags als Investition in die Zukunft.
Allerdings ist eine Senkung erst im Jahr 2027 (Steuerjahr 2026) möglich. Für die Jahre 2025 und 2026 sind bereits Investitionen beschlossen bzw. geplant, die nur dank des aktuellen Gemeindesteuerzuschlags von 180 Prozent finanziert werden können. Ab dem Jahr 2027 sind die tieferen Einnahmen in der Finanzplanung berücksichtigt.
Der Gemeinderat ist überzeugt, mit den beschlossenen Zielen und Massnahmen die richtigen Schritte unternommen zu haben, um Mauren-Schaanwald weiterhin in eine finanziell solide Zukunft zu führen.