Milchpreis wird um 3 Rappen erhöht, © Keystone/SDA
Der A-Richtpreis für Molkereimilch steigt ab Juli um 3 Rappen. Die Bauern hatten aber eine Erhöhung um 4 Rappen gefordert. Keystone/SDA
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Milchpreis wird um 3 Rappen erhöht

Zürcher Bauern haben gestern Abend für Preiserhöhungen protestiert. Die Erhöhung des Milchpreises stelle sie nicht ganz zufrieden.

02.03.2024

Die Branchenorganisation Milch erhöht den Richtpreis für Milch ab Juli um 3 Rappen pro Liter. Ein Antrag der Produzenten für eine sofortige Erhöhung um 4 Rappen habe im Vorstand keine Mehrheit gefunden, teilte die BO Milch mit.

Eine Preiserhöhung bereits im Frühling mit hohem Milchaufkommen wäre ein falsches Marktsignal gewesen, begründete die BO Milch den Entscheid. Der Vorstand sei sich der aktuell sehr schwierigen Marktsituation bewusst, schrieb er in der Mitteilung.

Besonders im Käse-Sektor sei die Lage angespannt. Die BO Milch fordere deshalb eine Erhöhung der Verkäsungszulage um 3 Rappen pro Kilogramm Milch. Damit solle die angespannte wirtschaftliche Situation der Milchproduzenten "substanziell" verbessert werden.

"Nicht vollumfänglich zufrieden"
Die Zürcher Bauern haben sich mit dieser angekündigten Erhöhung nicht "vollumfänglich zufrieden" gezeigt. Es sei "ein später Schritt in die richtige Richtung", hiess es in einer Mitteilung des Zürcher Bauernverbands (ZBV). Die Bauern hielten deshalb an ihren zuvor angekündigten Mahnmärschen fest.

An drei Kundgebungen im Kanton Zürich versammelten sich mehrere hundert Bauern. Gemäss ZBV haben insgesamt rund 1000 Personen ihre Teilnahme an einer Kundgebung in Affoltern am Albis, Bülach oder Hinwil angekündigt. Sie zogen mit Glockengeläut und Fackeln zum jeweiligen Zielort, wo ein Mahnfeuer entfacht wurde. Die Stimmung unter den schätzungsweise 200 Teilnehmenden in Affoltern am Albis war laut einer Reporterin von Keystone-SDA vor Ort friedlich.

Preiserhöhung für weitere Produkte gefordert
Die Bauern fordern weiterhin auch Preiserhöhungen für andere landwirtschaftliche Produkte. Mit den Preiserhöhungen sollen die zuletzt stark gestiegenen Produktionskosten der Landwirte ausgeglichen werden.

Wichtig ist den Bauern jedoch, dass für die höheren Preise nicht die Konsumenten zur Kasse gebeten werden. Stattdessen sollen die Preiserhöhungen "zulasten der Rekordergebnisse der Grossverteiler" erfolgen.

Mit den Kundgebungen haben die Bauern-Proteste, die in Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern begannen, auch den grössten Schweizer Kanton erreicht. In den Tagen zuvor, kam es bereits in der Romandie sowie in anderen Deutschschweizer Kantonen zu ähnlichen Kundgebungen.