Milizparlament unter Druck: Braucht es ein Update?
Der liechtensteinische Landtag basiert auf dem Milizprinzip, doch das System steht zunehmend unter Druck. Die neuste Studie der Stiftung Zukunft.li zeigt, dass die steigende Arbeitsbelastung, die zunehmende Komplexität der Gesetzgebung und die schwierige Vereinbarkeit von Mandat und Beruf die Attraktivität des Amtes gefährden.
17.03.2025
Immer weniger Menschen sind bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen. Und dennoch finden sich für die Landtagswahlen nach wie vor genügend Kandidatinnen und Kandidaten. Doch ohne Anpassungen könnte es in Zukunft schwerer werden, genügend qualifizierte Kandidaten für den Landtag zu finden.
Um das Milizparlament zu stärken, empfiehlt die Studie "Wie das Milizparlament gestärkt werden kann" verschiedene Reformmassnahmen. Eine bessere fachliche Unterstützung der Abgeordneten könnte helfen, Entscheidungen fundierter zu treffen. Auch die Stärkung der Kommissionsarbeit wäre ein wichtiger Schritt, um die Landtagsarbeit effizienter zu gestalten. Zudem könnten flexiblere Sozialversicherungsregelungen sicherstellen, dass sich auch Berufstätige ohne finanzielle Einbußen engagieren können.
Ein weiteres Thema ist die Rolle der Stellvertreter: Hier könnte eine klarere Definition helfen, die Kontinuität in der parlamentarischen Arbeit zu sichern. Die Studie regt ausserdem eine Diskussion über die Anzahl der Landtagsmandate an, um die Belastung besser zu verteilen. Gleichzeitig könnten gezielte Massnahmen Unternehmen dazu motivieren, ihre Mitarbeiter für die politische Arbeit freizustellen.
Gerald Hosp, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft.li, betont die Dringlichkeit: „Wir müssen das Parlament an die heutigen Herausforderungen anpassen, ohne den Milizgedanken aufzugeben.“ Die Politik ist nun gefragt, Lösungen zu finden, die den Landtag effizienter, attraktiver und langfristig tragfähig machen.
Hier geht es zu der neusten Studie der Stiftung Zukunft.li.