Mobilitätsverein Liechtenstein kritisiert Tempo 30
Der Verein fordert eine effizientere und durchdachtere Verkehrspolitik.
14.01.2025
Der Mobilitätsverein Liechtenstein stört sich an Tempo 30 auf den Strassen im Land. Er fordert eine effizientere und durchdachtere Verkehrspolitik. In einer Mitteilung heisst es, die Volksabstimmungen würden es klar zeigen, dass die Liechtensteiner Bevölkerung nichts von Tempo 30 halten würde.
In einer Mitteilung macht der Mobilitätsverein Liechtenstein seinem Ärger Luft und schreibt:
Wir sind besorgt über die unnachgiebige Verfolgung von Tempo 30 in unserem Land. Es ist unverständlich, warum diese Massnahme so vehement forciert wird, obwohl der Nutzen zweifelhaft und die Ablehnung in der Bevölkerung klar ist (Gemeindeabstimmung in Schaan und Schellenberg, Meinungsumfragen in Eschen und Ruggell). Die Ergebnisse zeigen, dass ein breiter Teil der Bevölkerung Tempo 30 ablehnt – und das aus gutem Grund!
Während der Bauphasen in Vaduz (Herrengasse) und Eschen wurden auf Umfahrungsstrassen vorübergehend Tempo-30-Beschränkungen eingeführt. Doch selbst nach Abschluss der Arbeiten wurden die provisorischen Schilder nicht entfernt.
Die Kosten für solche Tempo 30-Aktionen stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. In Vaduz wurde die Signalisation bis Ende Mai verlängert, obwohl der Einbau des Belages erst in einigen Wochen erfolgt und nur wenige Tage benötigen wird: 5 Monate fragwürdige Behinderung auf der von der Bevölkerung genehmigten Umfahrung!
Statt Strassen immer enger zu bauen und mit Tempo 30 zu beschildern, sollten diese wieder grosszügiger sein und Platz für Busspuren ermöglichen. Engste Strassen mit hohen Randsteinen und Kreisel, die für LKW und Busse zu Problemen führen, unübersichtliche Verkehrsknoten, bauliche Hindernisse (Poller, überdimensionierte Verkehrsinseln, Einbuchtungen und Schwellen) sind Fehlentwicklungen.
Mehr Belastung für die Umwelt und die Geldbörse: Viele Fahrzeuge sind bei 30 km/h ineffizienter, was den Treibstoffverbrauch erhöht. Dies führt nicht nur zu höheren Kosten für die Fahrer, sondern auch zu einer unnötigen zusätzlichen Umweltbelastung.
Verkehrschaos statt Lösung: Tempo 30 bei wichtigen Verbindungen verlangsamt den Verkehr. Unnötig längere Fahrzeiten und stockender Verkehr sind die direkte Folge – und damit mehr Frustration für alle und Kosten für längere Arbeitswege. Bei nur 15 Minuten zusätzlicher Fahrzeit pro Tag bei 40000 Arbeitnehmern entstehen Kosten von jährlich rund 100 Mio. Franken, umgerechnet mit dem aktuellen Medianlohn!
Realitätsferne Entscheidungen: Tempo 30 wird oft zu Lasten der gesamten Bevölkerung auch in Strassen durchgesetzt, wo es keinen Sinn macht.
Unser Land braucht endlich eine effiziente, durchdachte Verkehrspolitik und keine Verkehrsverhinderungspolitik!