Mutmasslicher Täter geständig: Blutbad bei Swift-Konzert geplant
Ein festgenommener 19 Jahre alter Islamist wollte in Österreich bei einem Konzert von Taylor Swift ein Blutbad anrichten. Er habe mit Sprengstoff und Stichwaffen im Umfeld des Stadions agieren wollen.
Ein Ticket für eines der drei geplanten Konzert in dieser Woche habe er nach derzeitigen Erkenntnissen nicht gehabt, berichteten die Behörden in Wien. Ein Hinweis auf die Pläne sei von einem ausländischen Geheimdienst gekommen.
Der 19-Jährige habe bei seinem umfangreichen Geständnis gesagt, dass er die Absicht gehabt habe, "entweder heute oder morgen sich selbst und eine grosse Menschenmenge zu töten", sagte Omar Haijawi-Pirchner, der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst im Bundesinnenministerium, am Donnerstag. Er sei Teil eines islamistischen Netzwerks gewesen, das der Polizei bekannt gewesen sei. Er habe sich online über den Bau von Bomben informiert.
Pläne wurden in letzter Minute bekannt
Die Polizei hatte am Mittwoch, keine 48 Stunden vor dem ersten Live-Konzert der US-Sängerin Taylor Swift in Wien, ein Komplott für einen Anschlag auf die Veranstaltung aufgedeckt. Sie nahm neben dem 19-Jährigen auch einen 17-Jährigen fest und verhörte zudem einen 15-Jährigen. Beide hätten Kontakt mit dem 19-Jährigen gehabt.
Der junge Mann habe am 25. Juli seinen Job gekündigt und dabei gesagt, dass er noch Grosses vorhabe, so die Polizei. Er habe sich dann intensiv auf einen geplanten Anschlag vorbereitet. Der Verdächtige habe jüngst einen Treueschwur gegenüber dem aktuellen Führer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geleistet.
Das erste von drei Swift-Konzerten sollte heute Abend in Wien stattfinden. Alle drei Konzerte wurde abgesagt. Wo Taylor Swift sich aufhielt, war unklar. Sie hat weitere Konzerte in London geplant.
Sprengstoff und Chemikalien
Bei einer Durchsuchung seiner Wohnräume in Ternitz südlich von Wien waren chemische Substanzen und technische Vorrichtungen bei Sprengsätzen sichergestellt worden, die auf "konkrete Vorbereitungshandlungen" hindeuteten, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium, Franz Ruf.
Durch die Festnahmen sei die konkrete Bedrohungslage zwar minimiert worden. Eine abstrakte Bedrohung mit erhöhter Terrorgefahr bestehe aber weiter. Österreich hatte die Terrorwarnstufe nach den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober auf die zweithöchste Stufe vier angehoben.
Durch das Einschreiten der Fahnder ist nach Angaben von Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) eine Tragödie verhindert worden. "Die Lage war ernst, die Lage ist ernst", sagte er bei einer Pressekonferenz. "Grosse Konzerte sind oft ein bevorzugtes Ziel von islamistischen Attentätern", sagte er.