Nach schwerem Erdbeben in Japan bislang 126 Todesopfer gefunden
210 Menschen werden nach jüngsten Angaben der örtlichen Behörden von heute weiterhin vermisst.
"Wir beten aufrichtig für die Ruhe der Seelen der Verstorbenen", erklärte der japanische Regierungschef Fumio Kishida im Onlinedienst X, früher Twitter. In einer Dringlichkeitssitzung forderte er die Minister auf, "dringend und schnell" Strassen zu reparieren, um hunderten Menschen in abgeschnittenen Gegenden zur Hilfe zu kommen.
Die Arbeit von tausenden Rettungskräften wird derzeit von schlechten Wetterbedingungen und Strassenschäden sowie geschätzten circa 1000 Erdrutschen behindert. Für Sonntag wird zudem Schnee erwartet.
Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie dutzenden Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden. Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Strassen wurden unpassierbar, ein Grossfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima.
Die Stromversorgung von rund 23'800 Haushalten in Ishikawa war abgeschnitten, mehr als 66'400 hatten keinen Zugang zu fliessendem Wasser. Auch Krankenhäuser und Heime für ältere und behinderte Menschen waren betroffen. Mehr als 30'000 Menschen fanden in 357 staatlichen Unterkünften Zuflucht.
Japan wird jedes Jahr von hunderten Erdbeben erschüttert. Die meisten hinterlassen keine Schäden, was unter anderem auf seit Jahrzehnten geltende, strenge Bauvorschriften zurückzuführen ist. In den vergangenen fünf Jahren haben Erdbeben insbesondere in der Region Noto an Stärke und Häufigkeit zugenommen.