Nächste Phase im Kampf gegen Menschenhandel , © Radio Liechtenstein
v.l. Alexander Ospelt, Panagiotis Potolidis-Beck, Dominique Hasler, Simon Tribelhorn. Radio Liechtenstein
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Nächste Phase im Kampf gegen Menschenhandel 

Regierungsrätin Dominique Hasler und Akteure aus der Finanzwirtschaft haben heute, Freitag, die nächste Phase des Projekts «FAST» vorgestellt. Das Projekt wurde 2018 im Rahmen der Agenda 2030 lanciert und hat die Bekämpfung von Sklaverei und Menschenhandel zum Ziel.

05.07.2024

Heute, Freitag, präsentierte Regierungsrätin Dominique Hasler die nächste Phase des Projekts "Finance Against Slavery and Trafficking" (FAST). Seit seiner Gründung 2018 als öffentlich-private Partnerschaft zur Unterstützung der Agenda 2030 der UNO hat das Projekt bedeutende Fortschritte gemacht. Ziel ist die Bekämpfung von Menschenhandel und moderner Sklaverei. Das Projekt «FAST» bindet den globalen Finanzsektor in die Bekämpfung ein.

Beitrag zur Agenda 2030

Liechtenstein hat sich 2015 zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Agenda 2030 verpflichtet. Ein zentrales Ziel (SDG 8) ist die Sicherstellung menschenwürdiger Arbeit und die Eliminierung von Menschenhandel und moderner Sklaverei bis 2030. Das FAST-Projekt ist ein wichtiger Beitrag Liechtensteins zur Erreichung dieser Ziele.

Rolle des Finanzsektors

Der Finanzsektor spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel. Das Projekt nutzt die Expertise des liechtensteinischen Finanzsektors, um illegale Finanzflüsse aufzudecken und zu unterbinden. Staat und Privatwirtschaft arbeiten gemeinsam an der Erreichung der SDGs.

Erfolge des Projekts

  • Über 45'000 Compliance-Beauftragte haben Schulungen absolviert, um verdächtige Geschäftsmodelle zu identifizieren und illegale Finanzflüsse zu erkennen.

  • Mehr als 4500 Überlebende von moderner Sklaverei und Menschenhandel erhielten Zugang zu Bankkonten, was ihnen finanzielle Unabhängigkeit und Schutz vor erneuter Ausbeutung bietet.

  • Es wrude eine Allianz gegründet, um Investitionen zu vermeiden, die moderne Sklaverei und Menschenhandel fördern. Diese Allianz verwaltet etwa 5,5 Billionen US-Dollar und kontrolliert Finanzflüsse, um diese Verbrechen nachhaltig zu bekämpfen.

Zusammenarbeit mit UNDP

Für die nächste Phase konnte das UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) als Partner gewonnen werden. UNDP wird in Entwicklungsländern Massnahmen zur Unterstützung von Opfern und zur Bekämpfung von Menschenhandel umsetzen, beginnend mit Nigeria und Thailand. Diese Zusammenarbeit soll die globale Reichweite und Effektivität des Projekts weiter steigern.

Unterstützung durch Liechtenstein

Liechtenstein unterstützt die neue Projektphase mit einem Beitrag von 250'000 Franken. Regierungsrätin Hasler betonte die Bedeutung von öffentlich-privaten Partnerschaften und bedankte sich bei den Akteuren der Finanzwirtschaft für ihre wertvolle Zusammenarbeit. Simon Tribelhorn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbands, und Alexander Ospelt, Stiftungsrat der Tarom-Foundation, würdigten die bisherigen Erfolge des Projekts und begrüssten die Einleitung der neuen Phase.

Fokus auf Entwicklungsländer

UNDP wird vor Ort Staaten und Finanzakteure unterstützen, Massnahmen zur Unterstützung von Opfern zu etablieren und die Rolle des Finanzsektors zu stärken. Der Fokus wird zunächst auf Nigeria und Thailand liegen. Damit trägt das FAST-Projekt aktiv zur Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele bei und fügt sich in die vom Amt für Auswärtige Angelegenheiten koordinierten Aktivitäten im Bereich der Internationalen Humanitären und Entwicklungszusammenarbeit (IHZE) ein.

Durch diese Massnahmen setzt Liechtenstein ein starkes Zeichen im globalen Kampf gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei und stärkt gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit zur Erreichung der UNO-Nachhaltigkeitsziele.