Nationalrat will Hausärzte stärker unterstützen
Der Nationalrat will Hausärzte stärker unterstützen. Die grosse Kammer nahm heute eine entsprechende Motion von Jacques Nicolet (SVP/VD), die eine Revision des Einzelleistungstarifs für Ärzte forderte, an.
158 Nationalrätinnen und Nationalräte stimmten der Motion zu, 20 lehnten sie ab und elf enthielten sich.
Die medizinische Grundversorgung, die von einem Hausarzt erbracht wird, sei in der Regel kostengünstiger. Da der Patient dem Arzt bekannt sei, könnten zudem unnötige Mehrfachbehandlungen vermieden werden. "Aber es fehlt an Ärzten für die Grundversorgung", sagte Nicolet im Rat.
Eine Aufwertung der Hausarztmedizin im Tarifbereich sei von zentraler Bedeutung. Sie sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich mehr angehende Ärzte für die Hausarztmedizin und nicht für einzelne Spezialgebiete entscheiden würden. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hatte bereits eine Übertarifierung der fachärztlichen Eingriffe beanstandet.
Die Abdeckung in der Grundversorgung sei nicht nur mit der Frage des Tarifs verbunden, hiess es derweil vonseiten des Bundesrates. Es sei auch notwendig, dass eine ausreichende Anzahl von Hausärzten ausgebildet werden könne, sagte Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider. Mit einem Programm zur Förderung der Ausbildung im Bereich der Hausarztmedizin solle die Zahl der Absolventen erhöht werden.
Der Bundesrat unterstütze zwar die Forderung des Motionärs grundsätzlich, eine Revision des Krankenversicherungsgesetzes sei dafür aber nicht notwendig. Daher lehnte der Bundesrat die Motion ab. Es sei in erster Linie Aufgabe der Tarifpartner, die Tarife auszuarbeiten und anzupassen.