Neuer Lehrstuhl für Allergologie und Asthma in Davos
Das Forschungsinstitut SIAF in Davos wird mit der Schaffung eines Lehrstuhls für Allergologie und Asthma signifikant gestärkt.
Heute haben Vertreter der Bündner Regierung zusammen mit der Leitung der Universität Zürich (UZH) eine Vereinbarung bekanntgegeben. Dieser Schritt ist ein klares Bekenntnis für die Stärkung der Allergologie und des SIAF am Forschungsplatz Graubünden.
Die Bereiche Forschung, Bildung und Innovation sind für die Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Graubünden von grosser Bedeutung. Sie tragen zur Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur Graubündens bei, es werden weitere attraktive Arbeitsplätze geschaffen und der Kanton kann als attraktiver Lebens- und Arbeitsraum positioniert werden.
Diese Bedeutung wird mit dem Entwicklungsschwerpunkt 9.1 «Universitäre Forschungsinstitute in Graubünden weiterentwickeln» unterstrichen und im Rahmen der integrierten Forschungs-, Bildungs- und Innovationsstrategie und den Schwerpunkten des Regierungsprogramms konsequent weiterverfolgt.
Regierungspräsident Dr. Jon Domenic Parolini, Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements, welcher die Vereinbarung zusammen mit Regierungsrat Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales, unterzeichnet, äusserst sich wie folgt zum neuen Lehrstuhl in Davos: «Diese Vereinbarung zwischen dem Kanton Graubünden und der Universität Zürich ist ein wegweisender Meilenstein der überkantonalen Partnerschaft zur Stärkung des Forschungsplatzes Graubünden.»
Stärkung der bestehenden Partnerschaft
Mit der Vereinbarung wird der Lehrstuhl für Allergologie und Asthma neu in die Strategie der Medizinischen Fakultät der UZH aufgenommen und damit verstetigt. «Es ist inhaltlich ein sehr wichtiger Lehrstuhl, der sich perfekt in die Strategie der UZH einfügt», sagt UZH-Rektor Prof. Dr. Michael Schaepman. «Damit können wir die Themenführerschaft auf dem Gebiet der Allergologie und das SIAF am Standort Davos nachhaltig stärken.»
Dies schafft eine gute Ausgangslage für weitere Investitionen. So hat der Kanton Graubünden den Kantonsbeitrag 2024 bereits um 250 000 Franken auf insgesamt 780 000 Franken erhöht. Gemäss dem soeben teilrevidierten, kantonalen Gesetz über Hochschulen und Forschung kann der Kanton zur Grundfinanzierung von Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung gemäss Bundesgesetzgebung maximal 80 Prozent des Beitrags des Bundes leisten. Der Bundesbeitrag 2024 an das SIAF beträgt 1,46 Millionen Franken. Weiter angedacht ist dabei die mögliche Weiterentwicklung durch eine Fortführung der Sonderprofessur Präzisionsproteomics. Gleichzeitig plant die Universität Zürich den Lehrstuhl entsprechend auszustatten. Damit sind gewisse Investitionen sowie mittelfristig auch die Schaffung von Stellen für wissenschaftliches und administrativ-technisches Personal gesichert.
Die Geschichte des SIAF geht auf 1905 zurück. Damals als «Tuberculosis Research Institute Davos» gegründet, wird die Institution seit 1988 als «Swiss Institute of Allergy and Asthma Research (SIAF)» bezeichnet. Unter dem aktuellen Direktor Prof. Dr. med. Cezmi Akdis hat sich das SIAF zu einer der weltweit wichtigsten Institutionen im Feld der Allergologie und Asthmaforschung entwickelt. Mit der Vereinbarung wird nun der längerfristige Fortbestand gesichert und die Professur attraktiv für internationale und hochkarätige Bewerbungen.
Forschungszentrum für translationale Medizin in Planung
Die Vereinbarung zwischen der Universität Zürich und dem Kanton Graubünden zur Schaffung eines Lehrstuhls ist ein wesentlicher Beitrag an die Umsetzung der kantonalen Innovationsstrategie. Akteure aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft im Kanton Graubünden sollen künftig enger zusammenarbeiten, um Kräfte zu bündeln und innovative Projekte voranzutreiben.
Ziel ist es in einem weiteren Schritt, in Davos ein einzigartiges Forschungszentrum für translationale Grenzflächenmedizin von internationaler Bedeutung aufzubauen. Dieses soll durch personalisierte Medizin mit Fokus auf Grenzflächen wie Haut, Lunge oder Darm langfristig zur Kostenreduktion und Qualitätssteigerung im Gesundheitswesen beitragen. Die inhaltliche Ausrichtung eines solchen Zentrums und die einzigartige Infrastruktur schaffen Anreize für Kooperationen und Folgeinvestitionen durch externe Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft., wie die Bündner Regierung in ihrer Mitteilung von heute schreibt.