Ostschweizer Wirtschaft begrüsst Verhandlungsaufnahme mit der EU, © Unsplash/Redd F
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Ostschweizer Wirtschaft begrüsst Verhandlungsaufnahme mit der EU

Die Ostschweizer Wirtschaft steht hinter den Verhandlungen mit der EU.

20.02.2024

Die Industrie- und Handelskammern Thurgau und St. Gallen-Appenzell begrüssen die Verhandlungsaufnahme mit der Europäischen Union (EU) zur Stabilisierung und Weiterentwicklung des bilateralen Wegs.

Die Ostschweizer Wirtschaft sei auf rechtssichere Beziehungen zu den Staaten der EU angewiesen. Knapp zwei Drittel der Ostschweizer Exporte fliessen in die Länder der EU, heisst es in einer Mitteilung.
Aus Sicht der Ostschweizer Wirtschaft sei es aus mindestens drei Gründen begrüssenswert, dass eine Lösung mit der EU zeitnah gefunden wird.

EU bleibt wichtigste Partnerin
Die Beziehungen zur EU seien für die Ostschweiz von besonderer Bedeutung. Die Wirtschaft zeichne sich durch ihre starke Industriebasis und eine hohe Exportaktivität aus. Dazu komme die enge Verflechtung mit den europäischen Nachbarregionen. In den Ostschweizer Kantonen seien über 15'000 Beschäftigte aus Deutschland und Österreich tätig. Knapp zwei Drittel der regionalen Warenexporte gehen in die EU, rund drei Viertel der Warenimporte stammen aus der EU, heisst es weiter.

Bilateraler Weg bleibt bevorzugte Option
Bei der Organisation der Aussenwirtschaftsbeziehungen zur EU hat die Schweiz drei realistische Alternativen: den Rückschritt auf ein Freihandelsabkommen, die Fortführung des bilateralen Wegs oder eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen im Rahmen eines EWR- oder EU-Beitritts.

Die IHK St. Gallen-Appenzell und die IHK Thurgau haben sich mit diesen möglichen Handlungsoptionen auseinandergesetzt. Aus Sicht der Wirtschaft bleibt dabei der bilaterale Weg die bevorzugte Option: Dort, wo es im Interesse der Schweiz ist, kann sie sektoriell am europäischen Binnenmarkt teilnehmen, ohne weitergehende politische Integration.

Weitere Abkommen im Interesse der Schweiz
Nicht zuletzt umfasse das Verhandlungspaket neue Binnenmarktabkommen in den Bereichen Strom und Lebensmittelsicherheit. «Insbesondere die Energieversorgung kann nur in Kooperation unter den kontinentaleuropäischen Ländern gewährleistet werden», betont Markus Bänziger, Direktor der IHK St. Gallen-Appenzell. Daneben würde der Schweiz auch die Teilnahme an bedeutenden Assoziierungsprogrammen ermöglicht, etwa am Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe und dessen Nachfolgern.