Passivität der katholischen Kirche kritisiert
Die Kirche tut zu wenig nach Bekanntwerden von Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs. In zwei Fällen bei einer Pfadigruppe wurden keine Schutzkonzepte überprüft.
In einer konservativen katholischen Pfadigruppe in der Schweiz waren bis vor kurzem zwei Priester aktiv, gegen die es Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gibt. Wie die "SonntagsZeitung" schreibt, fand die Polizei bei einem davon Videoaufnahmen. Er hatte an einem Pfadianlass über längere Zeit die Brust eines Mädchens gefilmt. Der Kleriker steht auf der Schwarzen Liste der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK).
Gegen den zweiten Priester ermittelt derzeit die Bündner Staatsanwaltschaft. Stefan Loppacher, Präventionsbeauftragter der Bischofskonferenz, kritisiert die Passivität der katholischen Kirche: Nach solchen Vorwürfen müsste man bei der Pfadi Schutzkonzepte überprüfen und klären, welche Anforderungen es für die Priester gebe, um Zugang zu den Minderjährigen zu erhalten.