Radio Südostschweiz verliert Konzession an Roger Schawinski, © Keystone/SDA
Das Bündner Radio Südostschweiz verliert wie zwei andere etablierte Regional- und Lokalsender per 2025 seine Konzession und damit den Anspruch auf Gebührengelder. (Archivbild)  Keystone/SDA
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Radio Südostschweiz verliert Konzession an Roger Schawinski

Der Bündner Sender Radio Südostschweiz (RSO) von Somedia hat die Konzession zugunsten eines Radiosenders von Medienunternehmer Roger Schawinski verloren. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) begründete den Entscheid mit gesetzlichen Vorgaben. Somedia prüft rechtliche Schritte.

11.01.2024

Gemäss Gesetz würden jene Bewerberinnen den Zuschlag erhalten, die den Programmauftrag am besten erfüllen, schrieb das Bakom am Donnerstagnachmittag in einer Mitteilung. Radio Südostschweiz habe sich aufgrund dieser Grundlagen im Versorgungsgebiet Südostschweiz - Glarus nicht durchsetzen können. Den Zuschlag erhielt nun Schawinskis Radio Alpin.

Letztes Mal ging der Wettbewerb anders aus. 2013 hatte das Bakom nach jahrelangem Seilziehen dem Somedia-Sender, der damals noch Radio Grischa hiess, den Zuschlag gegeben. Es war zum Schluss gekommen, dass das Unternehmen zwar den Markt dominiere, diese Position aber nicht missbrauche.

"Wir hätten schon damals gewinnen müssen", sagte Schawinski nun nach dem neusten Entscheid auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Unterdessen habe sich die Monopol-Stellung der Somedia weiter verschärft. Diese wolle er nun aufbrechen und eine grössere Meinungsvielfalt garantieren.

Seine Konzession für Radio Alpin läuft nun ab 2025 bis 2034. Er kündigte an, bald mal in Chur aufzutauchen. Vertreter der Somedia hätten sich bereits gemeldet und seien an einer Zusammenarbeit interessiert. Er könnte sich gemäss eigenen Aussagen vorstellen, das bestehende Radiostudio und einige Mitarbeitende zu übernehmen.

Somedia prüft rechtliche Schritte

"Wir werden sowohl mit als auch ohne Konzession weitermachen", kündigte derweil Silvio Lebrument von Somedia in einer Mitteilung an. Die Enttäuschung, dass das Bakom den Auftrag ins Unterland vergeben habe, sei gross. Sie seien ausserdem überzeugt, das bessere Dossier eingereicht zu haben. Dementsprechend wolle man rechtliche Optionen prüfen und ausschöpfen.

Auch beim letzten Mal sei dies gelungen. "Wir rechnen daher damit, dass uns für die kommenden Jahre eine provisorische Konzession erteilt und vorderhand alles beim Alten bleiben wird", liess sich Lebrument zitieren.