Rassismus-Vorfälle haben um 24 Prozent zugenommen, © Unsplash/Priscilla Du Preez
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Rassismus-Vorfälle haben um 24 Prozent zugenommen

In der Schweiz sind im vergangenen Jahr 24 Prozent mehr rassistische Vorfälle gemeldet worden. Der Krieg im Nahen Osten habe rassistische und antisemitische Dynamiken in der Gesellschaft verstärkt, schreibt die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) in einer Mitteilung.

28.04.2024

Insgesamt seien 876 Fälle rassistischer Diskriminierung gemeldet worden (2022: 708), hiess es in einer Mitteilung der EKR vom Sonntag. Die am häufigsten genannten Diskriminierungsmotive sind Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit mit 387 sowie Anti-Schwarzen-Rassismus mit 327 Meldungen.

Zugenommen hätten zudem Beratungsfälle aufgrund der Feindlichkeit gegen Menschen aus dem arabischen Raum mit 69 Meldungen sowie der verwandten Kategorie antimuslimischer Rassismus mit 62 Nennungen. Auch Fälle von Antisemitismus (46) nahmen demnach markant zu.

Die Zunahme sei auf gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse im Laufe des Jahres zurückzuführen. Der Krieg im Nahen Osten habe rassistische und antisemitische Dynamiken in der Gesellschaft verstärkt und somit auch Auswirkung auf in der Schweiz lebende Menschen.

Bildungsbereich am häufigsten betroffen

Am meisten sei 2023 der Bildungsbereich mit 181 Fällen betroffen gewesen. 2022 war dies noch der Arbeitsplatz. Der hier stetige Anstieg an Meldungen verdeutliche die Bedeutung diskriminierungssensibler Aufklärungsarbeit bei Schülerinnen und Schülern. Auch brauche es fortlaufende Weiterbildung und Bereitstellung von Instrumenten zur Prävention und Intervention für das gesamte Schulpersonal.

Darüber hinaus haben das Beratungsnetz zahlreiche Meldungen von meist nicht direkt betroffenen Personen erreicht. Diese wollten gegen die Verbreitung von Vorurteilen und diskriminierenden Äusserungen und Illustrationen im Rahmen der Wahlkampagnen vorgehen. Diese solidarische Mobilisierung sei für die Bewältigung und Bekämpfung von Rassismus von zentraler Bedeutung.

Rassismuserfahrungen führten zu einem Vertrauensverlust in Institutionen und Gesellschaft, schrieb die EKR weiter. Es brauche Massnahmen, um rassistische Strukturen und Benachteiligungen zu identifizieren und abzubauen.