Robinien breiten sich zu stark aus, © ZVG
Revierförster Peter Benz ZVG
  • Ostschweiz

Robinien breiten sich zu stark aus

Am Werdenberger Binnenkanal in Buchs und Sevelen werden invasive Robinien bekämpft.

30.01.2024

Rund 70 Robinien wurden entlang des Werdenberger Binnenkanals geringelt. Mit der bewussten Verletzung der Rinde können die invasiven Neophyten erfolgreich bekämpft werden. Ein Fällen der Bäume würde zu einem Stockausschlag und damit zu einem noch dichteren Bestand führen.

Wer in Buchs oder Sevelen entlang des Werdenberger Binnenkanals spaziert, trifft mancherorts auf Bäume, deren Rinde stark beschädigt ist. Dabei handelt es sich um Robinien, respektive Falsche Akazien. Diese gelten in der Schweiz als invasive Neophyten. Zur Bekämpfung des exotischen Gehölzes wird Borke, Bast und Kambium entfernt. Das Holz darf dabei nur geringfügig verletzt werden. «Bäume, die miteinander verwachsen sind, müssen immer alle geringelt werden», erklärt Revierförster Peter Benz. Ein Fällen der Bäume wäre hingegen kontraproduktiv. «Massive Stockausschläge und eine Wurzelbrut wären die Folge. Die Robinienbestände würden noch dichter werden als vor der Fällaktion», weiss Peter Benz.

Wurzelsystem wird ermüdet

Die Bekämpfung der Robinie erfordert Geduld. Im ersten Jahr wird die Rinde und die erste Schicht des Holzes auf Brusthöhe und in einer Breite von mindestens 15 Zentimetern über etwa 9/10 des Stammumfanges entfernt. Ein Teil des Saftes zirkuliert noch. Der Baum wird ernährt, aber kann keine Reserven mehr anlegen. Im zweiten Jahr wird der Stamm komplett geringelt. Kurz danach stirbt der Baum ab und kann im darauffolgenden Winter gefällt werden. Nachkontrollen und das Ausreissen von Wurzelausschlägen sind notwendig, damit das Wurzelsystem gänzlich ermüdet und die invasive Pflanze nachhaltig beseitigt wird.

Robinien verdrängen heimische Pflanzen

Die Bekämpfung der Robinien ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Die Rinde, die Samen und die Blätter sind giftig. Das Essen von kleinen Mengen ruft Bauchschmerzen mit Übelkeit und Brechreiz sowie ein erhöhter Puls hervor. Für Tiere kann der Verzehr tödlich sein. Eine Verletzung der Haut durch die Dornen kann zudem eiternde Wunden zur Folge haben. Hinzu kommt, dass die Robinie ein raschwüchsiger Baum ist, der durch Ausleger und Wurzelausschläge grössere Flächen einnehmen kann. Die Robinienbestände verdrängen einheimische Sträucher und Bäume. Dadurch fehlt den Tieren die Nahrung. Die beschädigten Stämme und damit das Bekämpfen der Robinien helfen der Biodiversität und fördern einheimische Lebewesen.