Saharastaub sorgte für hohe Feinstaubbelastung, © Keystone / Gian Ehrenzeller
Saharastaub trübt den Himmel über den Bergen bei starkem Föhn, aufgenommen in St. Margrethenberg. Keystone / Gian Ehrenzeller
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Saharastaub sorgte für hohe Feinstaubbelastung

Die grosse Menge Saharastaub hat für eine aussergewöhnlich hohe Feinstaubbelastung gesorgt.

31.03.2024

Die von den Messstationen ermittelten Feinstaubwerte lagen teils "massiv über dem Grenzwert", wie Meteorologe Urs Graf von Meteoschweiz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA heute auf Anfrage sagte.

Teils sei die Skala "gesprengt" worden, sagte er. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Am Freitag lag der Durchschnittswert bei der Messstation in Davos GR bei 134 Mikrogramm, gestern noch bei 107 Mikrogramm. Auch in Lausanne (81) und in Bern (54) wurden hohe Werte gemessen.

Die dicke Schicht Sahara-Staub, die uns am Freitag erreichte, war heute weitgehend abgezogen, wie Graf sagte. Teils wurde sie auch durch Niederschläge in der Nacht ausgewaschen.

Eine so dicke Staubwolke, wie wir sie erlebten, war Meteorologen zufolge selten. Sahara-Staubwolken mit weniger Staubgehalt sind hingegen recht häufig.

Die Staubwolke hatte am Freitag und gestern in der Schweiz den Himmel getrübt. Der Schweizer Meteorologe Roman Brogli sagte im Radio SRF, laut Modellrechnungen seien es allein am Samstag über der Schweiz 180'000 Tonnen Sahara-Staub gewesen, eine "aussergewöhnlich grosse Menge".

Der Staub lagerte sich unter anderem auf Schnee ab und färbte ihn gelblich. Gemäss Meteoschweiz beschleunigt der Staub grundsätzlich die Schneeschmelze - zumindest so lange kein nennenswerter Neuschnee die Staubschicht wieder zudeckt.

Die Sahara-Wüste im Norden Afrikas ist die grösste Quelle von Mineralstaub, jährlich werden 60 Millionen bis 200 Millionen Tonnen Staub freigesetzt. Grosse Partikel fallen schnell wieder zu Boden, kleinste Partikel können tausende Kilometer bis nach Europa geweht werden.