Schadstoffe deutlich verringert – neue Grenzwerte, © ORF.at / Christian Öser
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Schadstoffe deutlich verringert – neue Grenzwerte

Bernhard Anwander vom Vorarlberger Umweltinstitut nennt den Rückgang beeindruckend, damit habe man Probleme wie das Waldsterben lösen können.

15.07.2024

Allerdings: Aufgrund neuer Erkenntnisse gelten die aktuellen Grenzwerte als veraltet, die EU wird sie im Herbst halbieren.

Seit rund 20 Jahren ist das Stadtgebiet von Feldkirch ein IG-Luft-Sanierungsgebiet, weil der Ausstoss von Luftschadstoffen die zulässigen Grenzwerte überschritten hat. Einer der Massnahmen gegen die Luftverschmutzung ist die 100 km/h-Beschränkung beim Ambergtunnel.

Die Belastung konnte in den vergangenen 20 Jahren aber deutlich reduziert werden. Inzwischen könnte dieses Tempolimit an der A14 theoretisch aufgehoben werden. Feldkirch bleibt aber ein Luft-Sanierungsgebiet, und damit bleibt die 100 km/h-Beschränkung auf der Autobahn. Grund dafür ist eine neue EU-Richtlinie zur Luftgüte, die im Herbst in Kraft treten soll. Diese schreibt vor, dass die bisher zulässigen Grenzwerte halbiert werden.

Die Reduzierung des Ausstosses von Schadstoffen wie Feinstaub innerhalb von 20 Jahren bezeichnet Bernhard Anwander, Lutfthygienespezialist beim Vorarlberger Umweltinstitut, als beeindruckend. Die Grenzwerte würden mittlerweile klar unterschritten. Mit der Reduzierung seien auch zahlreiche Umweltprobleme verschwunden, sagt Anwander: „Man denke an den sauren Regen, das Waldsterben – das ist alles kein Thema mehr. Es wurde viel gemacht und man ist schon auf einem richtigen Pfad.“

Allerdings gibt es neue medizinische Erkenntnisse. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Wissen zu den Auswirkungen der Schadstoffe aktualisiert. „Damit ist die EU unter Zugzwang gekommen, um ihre Luftqualitätsrichtlinie entsprechend anzupassen an diese neuen medizinischen Erkenntnisse“, sagt Anwander.

„Rein energetisch geht sich diese individuelle Mobilität nicht aus, so viel Erdöl haben wir auf der Welt gar nicht“, sagt Anwander. Bis die neuen Schadstoff-Grenzwerte eingehalten werden, wird es noch viele Jahre dauern. Und damit wird wohl auch der „Lufthunderter“ noch viele Jahre bestehen bleiben, wie ORF Vorarlberg heute berichet.