Schwieriger Jahresstart für Oerlikon
Der Industriekonzern verzeichnet weniger Umsatz und Betriebsgewinn.
Der Industriekonzern Oerlikon, der Standorte in Liechtenstein und der Schweiz hat, hat einen schwierigen Jahresstart hingelegt. Umsatz und Betriebsgewinn fielen deutlich. Zudem waren die neuen Aufträge tiefer als vor einem Jahr. Allerdings war das Ergebnis besser als prognostiziert.
Der Umsatz sank um ein Viertel auf 550 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Währungsbereinigt ergab sich ein Minus von einem Fünftel. Von den beiden Divisionen wuchs die Sparte Surface Solutions (Oberflächentechnologie) leicht, wogegen die Sparte Polymer Processing Solutions einen tiefen Taucher machte.
Marge von hohen Kosten belastet
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) gab um gut ein Viertel auf 85 Millionen Franken nach. Die operative Marge blieb praktisch stabil 15,4 Prozent nach 15,5 Prozent vor einem Jahr. Angaben zum Reingewinn macht das Unternehmen zum ersten Quartal nicht.
Der Auftragseingang fiel um 5,6 Prozent auf 642 Millionen. Dabei konnte die Oberflächensparte 2,3 Prozent mehr neue Aufträge hereinholen, während es bei der Polymersparte einen Taucher um knapp 16 Prozent gab.
Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen von Analysten beim Auftragseingang deutlich übertroffen und beim Umsatz genau erreicht. Der Betriebsgewinn fiel etwas höher aus als die Prognosen.
"Wir haben gute Arbeit geleistet und robuste Ergebnisse erzielt, trotz der vor allem in Deutschland und China schwachen Industriekonjunktur", erklärte der exekutive Verwaltungsratspräsident Michael Süss in der Mitteilung: "Durch unsere Innovationskraft, unser proaktives Kostenmanagement und unsere rigorose Preisgestaltung ist es uns gelungen, die Margen bei Surface Solutions deutlich zu verbessern und bei Polymer Processing Solutions eine zweistellige EBITDA-Marge zu erzielen."
Ziele für 2024 bestätigt
An den bisherigen Prognosen für das laufende Jahr hält der Konzern fest. Für 2024 rechnet Oerlikon mit einem währungsbereinigten organischen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich sowie mit einer EBITDA-Marge zwischen 15,0 und 15,5 Prozent. Surface Solutions wird die Schwäche von Polymer Processing nicht auffangen können.
Zur Ende Februar angekündigten Trennung vom Textilmaschinen-Geschäft erklärte der Oerlikon-Chef: "Wir sind auf Kurs mit unseren Plänen, Polymer Processing Solutions abzuspalten." Nähere Details nannte Süss nicht.