Selenskyj zu Gesprächen in der Türkei erwartet
Das Hauptthema der Gespräche wird laut einer Ankündigung des türkischen Präsidialamts gestern Abend spät der seit über zwei Jahren andauernde russische Angriffskrieg auf die Ukraine sein.
Dabei sollen Wege für einen "permanenten Frieden in der Region" erörtert werden. Das Präsidentenbüro in Kiew bestätigte den Besuch zunächst nicht.
Ankara beabsichtige zudem, über die Fortsetzung des sogenannten Getreideabkommens zu reden, hiess es weiter. Dabei handelte es sich um russische Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer. Die Türkei und die Vereinten Nationen hatten den Deal vermittelt.
Nach dem Auslaufen des Abkommens im vergangenen Sommer hatte Kiew allerdings einen eigenen Korridor entlang der Küstenlinie eingerichtet, über den Frachter sicher ukrainische Häfen anlaufen können. Die russische Schwarzmeerflotte war zuvor vor allem durch Seedrohnenangriffe aus dem Westteil des Schwarzen Meeres verdrängt worden. Kiewer Angaben zufolge haben die Seeexporte aus den drei Häfen um die südukrainische Stadt Odessa im Januar bereits wieder Vorkriegsniveau erreicht.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Die Türkei diente dabei nach Kriegsbeginn als Ort für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Ankara hatte jüngst das Angebot erneuert, als Ort für Friedensgespräche bereitzustehen. Gleichzeitig unterstützt die Türkei Kiew jedoch auch mit Waffenlieferungen. Die Ukraine benötigt derzeit vor allem Lieferungen von Artilleriegranaten.